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Nach der Kündigung: Karen Fischer geht ins Exil

Fijáte 284 vom 7. Mai 2003, Artikel 3, Seite 3

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Nach der Kündigung: Karen Fischer geht ins Exil

Vor ihrer Ausreise äusserte Fischer die Befürchtung, dass nach ihrem Weggang diverse Ermittlungsfälle verloren gehen könnten, die einen gewissen Fortschritt in der Arbeit gegen die Korruption darstellten und als Grundlage dienen könnten, das erste Mal gegen hohe, diensthabende Funktionäre zu richten. Ihre Sorge machte sie daran fest, dass im Panama-Fall immer noch keine Rechnungsprüfungsperson von der Staatsanwaltschaft ernannt wurde, die die panamenischen Institutionen dazu anhalte die entsprechenden Daten an Guatemala auszuhändigen. Aus Angst vor der herrschenden VGStraflosigkeitNF ist im Fall Barrientos ein Zeuge kurz davor, seine Aussage zurückzuziehen. Er war im Innenministerium an jenem Netz beteiligt, das die Q 80 Mio. unterschlagen hat und hatte enthüllt, dass ihm der Ex-Minister regelmässig Koffer mit 8 Mio. Quetzales in Bargeld übergeben habe, mit dem Auftrag, sie zu investieren oder US-Dollar davon zu kaufen. Für Karen Fischer besteht die Hauptgefahr darin, dass im Endeffekt die Freundschaft des Generalstaatsanwalts zu den involvierten Funktionären sich vor dem Recht der GuatemaltekInnen durchsetze. Inzwischen sind die StaatsanwältInnen Tatiana Morales und Mynor Melgar ernannt, sich der Aufklärung des Innenministerium-Falles anzunehmen, die weiteren Fälle wurden anderen Abteilungen innerhalb der Staatsanwaltschaft übergeben. Währenddessen verkündete Generalstaatsanwalt de León in Madrid bei der Versammlung der iberoamerikanischen StaatsanwältInnen, dass er "einen Krieg gegen den Drogenverkehr, den VGTerrorismusNF und das VGorganisierte VerbrechenNF" in Angriff genommen habe und versicherte, dass er die Korruption frontal angreife. Ganz wichtig war ihm, darauf aufmerksam zu machen, dass die Staatsanwaltschaft keine manipulierbare Institution mehr sei, sondern dass man erfolgreich die völlige Unabhängigkeit der StaatsanwältInnen sowie die Autonomie der Einrichtung durchgesetzt habe. Die Menschenrechtsaktivistin VGHelen MackNF bezeichnete de Leóns Aussagen als "bedauernswerte Lügen".


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