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Tag des Wassers: Nicht allen zugänglicher Lebensspender

Fijáte 356 vom 29. März 2006, Artikel 7, Seite 6

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Tag des Wassers: Nicht allen zugänglicher Lebensspender

Der guatemaltekischen Regierung blieb nichts anderes übrig, als sich angesichts der internationalen Aufmerksamkeit auch zum Thema Wasser zu äussern: das Umwelt- und das VGLandwirtschaftsministeriumNF, der Präsidentiale Beauftragte für die Nutzung und Bewahrung des Wassers sowie das Hilfsprogramm zur Produktiven Wiederverwertung (PARPA) starteten Mitte März die Kampagne "Aguas con el Agua", in der für den achtsamen Umgang mit der lebensspendenden Flüssigkeit geworben wird. Zeitgleich trat eine neue Abwasserverordnung in Kraft, die hehre Ziele verfolgt. Nach Angaben des Vizeministers für Umwelt und Naturressourcen, Sergio Velíz, werde die Verordnung schrittweise Anwendung finden: in den ersten fünf Jahren solle die Wasserverschmutzung von derzeit rund 80% um 30% reduziert werden, im folgenden Jahrfünft weitere 20 % und schliesslich solle es gar keine Verschmutzung mehr geben. Sich neu ansiedelende Industrien sollen nur genehmigt werden, wenn sie Umweltverträglichkeitsstudien vorlegen, welche aufzeigen, wie sie mit dem Wasser umgingen.

Die Inkraftsetzung der Verordnung war zuvor dreimal verschoben worden, weil das Ministerium sich nicht mit der Industriekammer einigen konnte, die die Regulierung vornehmlich im Rahmen des derweil vom 1. April auf unbestimmt verschobenen Eintritt des Freihandelsabkommens zwischen Zentralamerika, der Dominikanischen Republik und den VGUSANF (VGTLCNF) betrachtet.

Die Vorgänge beim Metallabbau in Chisec, Departement VGAlta VerapazNF, oder in VGEl EstorNF, VGIzabálNF, zeigen jedoch, dass auch vorhandene Umweltverträglichkeitsstudien Wasserverschmutzungen nicht verhindern konnten (vgl. Fijáte 354), bzw. von Vornherein auch gar nicht darauf ausgerichtet waren. Viele dieser Studien werden wie oben erwähnt, von den Unternehmen selbst erhoben und interpretieren die Tatsachen für gewöhnlich zu Gunsten des Unternehmen. Die Regierung, die ihrerseits entsprechende Studien in Auftrag geben könnte, entbehrt zum einen an internen Regulierungen, an Fachpersonal und letztendlich am nötigen Kleingeld.

In VGMexikoNF-Stadt fand vom 15.-22 März das IV. Weltwasserforum der VGVereinten NationenNF statt. Mehr als 13.000 TeilnehmerInnen diskutierten über Wasserknappheit und das Menschenrecht auf Wasser. Der Präsident des UN-Weltwasserrates, Loic Fauchon, erklärte bei der Eröffnung der Konferenz, dass durch fehlenden Zugang zu Wasser mehr Menschen stürben als durch Kriege. 1.1 Mrd. Menschen hätten keinen Zugang zu Trinkwasser, 2.6 Mrd. keinen zu sauberem Wasser. 4'000 VGKinderNF stürben täglich an Folgeerkrankungen des Wassermangels.

Für einen bedingungslosen Zugang zu sauberem Wasser und gegen die VGPrivatisierungNF des Wassers demonstrierten Zehntausende auf den Strassen der mexikanischen Hauptstadt.

Auf der Gegenveranstaltung zur UN-Konferenz, dem Internationalen Forum für die Verteidigung des Wassers, das soziale Bewegungen und Nicht-Regierungsorganisationen organisierten, kam schliesslich auch die prekäre Situation in Guatemala zur Sprache, wo derweil nicht nur in den trockenen Sommermonaten in vielen Hochlandregionen wie San Marcos sowie im Departement Alta Verapaz der generelle Wassermangel beklagt wird, unter dem die lokale Bevölkerung tagtäglich leidet.


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