Erste Goldbarren in San Marcos
Fijáte 347 vom 9. Nov. 2005, Artikel 9, Seite 6
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Erste Goldbarren in San Marcos
Guatemala, 4. Nov. Für Ende Oktober oder Anfang November kündigte das kanadische Unternehmen Glamis Gold für seine in San Miguel Ixtahuacán gelegene Mine Marlin die Produktion des ersten Barren Gold mit einem Gewicht von ca. 135 Kilo an. Weder die Proteste vom vergangenen Januar in Sololá, noch die von der lokalen Bevölkerung durchgeführte Volksabstimmung gegen die Mine konnten das Vorantreiben des Projekts verhindern. Unterdessen gibt sich das Unternehmen hinsichtlich der Ausbeute zuversichtlicher als noch zuvor: Der für den Rest des Jahres geschätzte Ertrag von 10 Tausend Unzen Gold wurde auf 25 bis 35 Tausend Unzen angehoben. Dafür müssen rund eine Milliarde Tonnen Erde bewegt werden. Für das Jahr 2006 ist die Produktion von 250 Tausend Unzen Gold und 3.5 Mio. Unzen Silber vorgesehen. Vinicio López vom Movimiento de Trabajadores del Campo der Diözese San Marcos kündigte derweil weitere Proteste der betroffenen Bevölkerung gegen die Minentätigkeit in der Region an. Diese Projekte würden in keiner Weise der Bevölkerung oder dem Staat zugute kommen, das grosse Geld werde damit im Ausland gemacht, sagte López. Unterdessen befinden sich die Arbeiter der Goldmine San Martín in Honduras (siehe ¡Fijáte! 305), die ebenfalls im Besitz von Glamis Gold ist, seit dem 25. Oktober im Streik und halten die Eingangstore zur Minenanlage besetzt. Die Gewerkschaft der Minenarbeitenden (SITRAMEMHSA), in der 190 der 260 Angestellten von San Martín organisiert sind, hat Anfang September 2005 mit dem Unternehmen einen Kollektivvertrag unterzeichnet, der knapp drei Wochen später vom Unternehmen bereits verletzt wurde. Unter anderem wurden drei Arbeiter entlassen, die durch die Arbeit in der Mine Lungen-, Knochenund Magenkrankheiten erlitten und medizinisch betreut werden müssen. Die Gewerkschaft sieht einen direkten Zusammenhang dieser Krankheiten mit der Blausäure Zyanid, das im praktizierten Minentagebau für die Gewinnung der Minerale gebraucht wird. Nach oben |
Auch in Guatemala befürchtet man desaströse Auswirkungen der Minentätigkeit sowohl auf die Gesundheit der in der Umgebung lebenden Menschen, aber auch auf die Umwelt und die soziale und politische Situation. Ein kürzlich von FIAN International und Misereor herausgegebener Bericht über die Tätigkeit von Glamis Gold im Departement San Marcos kommt zu dem Schluss, dass bereits in der Vorbereitungsphase, also noch bevor ein Gramm Gold produziert wurde, Menschenrechtsverletzungen und Verletzungen internationaler Abkommen sowie der guatemaltekischen Verfassung begangen wurden. |
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