Auf gute Nachbarschaft!
Fijáte 280 vom 12. März 2003, Artikel 4, Seite 4
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Auf gute Nachbarschaft!
Guatemala, 5. März. Für den 14. März, den Internationalen Tag gegen Staudämme, planen Umweltgruppen und soziale AktivistInnen im Petén eine Grossdemonstration gegen den im Rahmen des Plan Puebla Panamá (PPP) vorangetriebenen Plan des Baus von fünf Staudämmen an den Flüssen Usumacinta, La Pasión und Salina. Folgen dieses Projekts sind neben katastrophalen Auswirkungen auf Flora und Fauna auch die potentielle Überschwemmung von bewohnten Territorien. Dazu kommt der Bau von Strassen in der Nähe von Tikal, die durch das Maya-Biosphärenreservat führen werden und der infrastrukturellen Verbindung zwischen Guatemala, Mexiko und Belice dienen sollen. Der Bau von zusätzlichen Tourismusprojekten soll von der Interamerikanischen Entwicklungsbank (BID) und der Zentralamerikanischen Bank der Wirtschaftlichen Integration (BCIE) finanziert werden. Bislang wurden jegliche Pläne diesbezüglich von Regierungsseite negiert und geheimgehalten, so dass den AnwohnerInnen jeglicher Informationszugang versperrt ist. Obwohl sie auf traurige Erfahrungen im Zusammenhang mit dem Wasserkraftwerk von Chixoy in Alta und Baja Verapaz zurückblicken, bei dem ProjektgegnerInnen und ihre Familien einfach beseitigt, SympathisantInnen Eigentumstitel auf Grundstücke und Pflanzungen aberkannt und keine der vorherigen Versprechen bzgl. Ländereien und Wohnungsbau erfüllt wurden, machen sich die BewohnerInnen im Petén gegen die Pläne stark. Nach oben |
Die mexikanische Regierung brachte mit der Freigabe des mexikanischen Terrains das Projekt des Mesoamerikanischen Biologischen Korridors auf den Weg, das angeblich das Ziel verfolgt, die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern und die natürlichen Ressourcen zu schützen, die in der Region, sprich Südmexiko und Mittelamerika, vorkommen. In den kommenden sieben Jahren soll das unter der Schirmherrschaft der Weltbank stehende 17-Mio.-US$-Projekt, das mit den geplanten 597 Schutzgebieten eine Fläche von 16 Mio. 449´435 ha umfassen wird, lokale Praktiken in Planung und Entwicklung fördern sowie die Einbettung von Kriterien der Biodiversität in die öffentlichen Ausgaben zu erreichen suchen. Gleichzeitig sorgt die mexikanische Regierung aber dafür, dass der Kontakt zum südlichen Nachbarn nicht zu freundschaftlich und offen wird. Deshalb startete die Präventive Bundespolizei die Operation Wächter: Aus Angst vor TerroristInnen sowie konventionellen und chemischen Waffen, die gegen strategische nationale wie nordamerikanische Einrichtungen gerichtet werden könnten, wird mit militärischen Geheimdienstaktionen, der Stationierung von Reservisten und verstärkter Militärpatroullien in den "Risikogrenzgebieten" vorgegangen. Eine neue und mit bester Technologie ausgerüstete Soforteingriffsgrenztruppe (GRIF) soll sich der Bekämpfung und der Prävention von Verbrechen wie dem illegalen Handel von Personen, Edelhölzern und Waffen annehmen. |
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