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Fijáte 281 vom 26. März 2003, Artikel 2, Seite 2
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Guatemala, 19. März. Die Vereinigung für eine integrale Entwicklung der Gewaltopfer in den Verapaces, Maya Achí, ADIVIMA, gab bekannt, dass Angehörige der Militärbase in Rabinal eine Einschüchterungskampagne gegen Mitglieder ihrer Organisation sowie gegen die Bevölkerung im allgemeinen gestartet hat. Anlässlich einer Pressekonferenz vom 18. Februar sagte Juan de Dios García von ADIVIMA, dass einige ihrer Leute von einem Militär bedroht worden seien, als sie Filmaufnahmen des Monumentes machten, das an die Opfer des bewaffneten Konflikts erinnert. Als Beweis zeigten sie Videoaufnahmen, auf denen der Militärangehörige die Filmenden beschuldigt, Arbeit für die Guerilla zu machen. Weiter unterstellte er den BewohnerInnen der Siedlung Pacux, im Besitz von Waffen zu sein. In Pacux leben die Hinterbliebenen und Vertriebenen von Río Negro, wo zwischen Februar und September 1982 rund 300 Personen, davon mehr als die Hälfte Jugendliche, vom Militär umgebracht wurden. Zu diesen Anschuldigungen kommen laut ADIVIMA nächtliche Schüsse in der Nähe der Siedlung und die einschüchternde Präsenz von Militär und ehemaligen Zivilpatrouillisten bei Exhumierungsarbeiten. ADIVIMA fordert eine sofortige Untersuchung dieser Vorkommnisse und bittet die internationale Gemeinschaft um Begleitung. Damit diese Drohungen nicht in Gewaltakte ausarten, fordert ADIVIMA die sofortige Schliessung der Militärbase. Diese Forderung hält die Organisation schon seit Jahren aufrecht und bezieht sich dabei auf die Friedensabkommen. Ihr Vorschlag ist, die Kaserne in ein Altersheim umzufunktionieren für Personen, die ihre Angehörigen im Krieg verloren und entsprechend niemanden haben, der oder die für sie sorgt. Nach oben |
Die nebst ADIVIMA ebenfalls im obigen Artikel erwähnte Nationale Kommission für die Suche nach verschwundenen Kindern, wurde am 19. März vom Menschenrechtsprokurator Sergio Morales endlich offizialisiert. Die Kommission entspricht einer Vereinbarung in den Friedensabkommen. Da die Regierung ihre Einsetzung über lange Zeit verzögerte, ergriffen verschiedene Volksorganisationen selber die Initiative und gründeten die Kommission. Am 3. März wurden zwei Mitarbeiterinnen der Nichtregierungsorganisation Wo sind die verschwundenen Kinder? in der Nähe ihres Büros von drei bewaffneten Männern angegriffen. Als eine der beiden Frauen sich weigerte, die Büroschlüssel auszuhändigen, wurde sie niedergeschlagen und während einer ihr eine Waffe an den Kopf hielt, schrie ein anderer: "Tötet sie ein für alle mal!" Schliesslich nahmen sie ihr nicht nur die Schlüssel vom Büro wie auch von ihrer Wohnung ab, sondern auch Identitätspapiere und Geld. Bereits am 27. und 28. Februar wurden zwei Mitarbeiter der Organisation unabhängig voneinander überfallen und ausgeraubt. Was sie damals noch als gewöhnliche Kriminalität einschätzten, bekommt mit dem Überfall auf die beiden Arbeitskolleginnen eine neue Bedeutung. |
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