Der nordamerikanische Geldrausch hat seinen Preis
Fijáte 278 vom 12. Feb. 2003, Artikel 11, Seite 6
Original-PDF 278 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 - 13 --- Nächstes Fijáte
Der nordamerikanische Geldrausch hat seinen Preis
Guatemala, 5. Feb. Die Tatsache, dass die privaten Geldüberweisungen, die vor allem aus den USA stammen, um 167% im vergangenen Jahr angewachsen sind, könnte verschiedene Erklärungen haben. Eine davon ist, dass mindestens 300 Tausend GuatemaltekInnen auf legale und illegale Weise emigriert sind, um Arbeit zu suchen. Eine andere Erklärung ist die Verabschiedung des guatemaltekischen Gesetzes zum Freien Devisenhandel, das im nationalen Banksystem die Konteneröffnung in Dollar erlaubt. Ausserdem stellt die nun mögliche Überweisung per Bankauftrag einen Zugang zur besseren Datenkontrolle in Bezug auf die geschickten Gelder dar. Ein weiterer Punkt ist, dass man in den USA auch ohne Ausweis ein Bankkonto eröffnen kann, indem man zur Identifikation die Konsularkarte und Steuernummer vorzeigt. In einer Audiokonferenz in der nordamerikanischen Botschaft fügten ExpertInnen beim Thema der Überweisungen hinzu, dass ein allgemeiner Migrationsanstieg aus Lateinamerika und speziell aus Guatemala registriert wurde. Laut der Zahlen der diplomatischen Mission leben legal oder illegal mehr als 1,5 Millionen Chapines in den Staaten. Die guatemaltekische Regierungskanzlei sprach sogar von bis zu 2 Mio. Landsleuten, die in den USA leben. Die Geldüberweisungen aus dem Ausland stellen für Guatemala die Hauptquelle der Devisen dar, gefolgt von den im vergangenen Jahr ebenfalls gestiegenen Einnahmen im Tourismussektor. Doch der Preis dafür ist hoch: etwa 867 "aktive" und 650 "Reserve"- GuatemaltekInnen gehören laut Daten von 2001 zum US-amerikanischen Militär und könnten in einen potentiellen Krieg dieses Landes gegen den Irak eingesetzt werden, wie es einigen von ihnen bereits in der Invasion Granadas sowie der "Wüstensturm-Aktion" 1991 erging. Nach oben |
Sich für die Armee aufstellen zu lassen stellt für einige der (guatemaltekischen) MigrantInnen die Möglichkeit dar, ihren "amerikanischen Traum" zu erfüllen und u.a. die Gebühren für ihr Universtiätsstudium in den USA aufzubringen. Insgesamt sollen sich 107´566 Latin@s in den Reihen des US-Heeres finden . |
Original-PDF 278 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 - 13 --- Nächstes Fijáte