Energieministerium setzt auf erneuerbare Energie
Fijáte 278 vom 12. Feb. 2003, Artikel 4, Seite 3
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Energieministerium setzt auf erneuerbare Energie
Guatemala, 2. Feb. Im Moment werden in Guatemala rund 60% der Energie mit fossilen Brennstoffen (Rohöl) in thermoelektrischen Kraftwerken erzeugt. Ein längerfristiges Ziel ist, auf erneuerbare Energien umzusteigen, weshalb es seit einigen Wochen im guatemaltekischen Umwelt- und Energieministerium ein Informationszentrum für erneuerbare Energie gibt. Dessen Aufgabe ist es, interessierten InvestorInnen Projekte erneuerbarer Energie schmackhaft zu machen. Aktuell gibt es elf private Projekte, zehn davon sind Wasserkraftwerke, die, einmal fertig gebaut, zusammen eine Leistung von 291 Megawatt erbringen sollen. Um den Anreiz solcher Projekte zu erhöhen, liegt dem Kongress eine Initiative vor, die vorsieht, die Produktion erneuerbarer Energie von sämtlichen Steuern zu befreien. Von einer solchen Massnahme würden in erster Linie die Wasserkraftwerke profitieren . Für den Energiespezialisten Luis Solana ist es nicht weiter erstaunlich, dass die privaten Wasserkraftwerke in den Departements Izabal, Alta- und Bajaverapaz und Escuintla liegen. Einerseits sind es wasserreiche Gebiete, zum anderen sind es auch für den Plan Puebla Panama (PPP) strategisch wichtige Departements. Die BürgerInnenvereinigung gegen die Privatisierung ihrerseits befürchtet, dass der PPP der weiteren Privatisierung der Wasserkraftwerke die Tür öffnet, die heute wenigstens noch zum Teil (zu 90%) in staatlichem Besitz sind. An der Privatisierung von Wasserkraftwerken sind aber auch guatemaltekische InvestorInnen interessiert. Bereits heute ist die Gruppe Fabrigas in diesem Geschäft tätig, angeführt von Manuel Ayau, dem Gründer der Universität Francisco Marroquin und die Familie Novella, Besitzerin der Zementwerke Progreso. Zusammen sind sie auch in die Administration des Wasserkraftwerk Las Vacas involviert, um das es in den letzten Wochen einen Verschmutzungsskandal gab (siehe ¡Fijáte! 276 und 277). Nach oben |
Der guatemaltekische Energieverbrauch steigt kontinuierlich. Wie eingangs erwähnt, wird rund 60% dieser Energie in thermoelektrischen Kraftwerken produziert, die zum grössten Teil (zu 70%) in Privatbesitz sind. Laut Vize-Energieminister Rodolfo Santizo kann die erneuerbare Energie nicht mit der thermoelektrisch erzeugten konkurrieren, da der Bau von Wasserkraftwerken enorm teuer ist. Deshalb die Initiative, die Wasserkraftwerke während der ersten 10 Jahre von Steuern zu befreien. Parallel zu diesen Plänen läuft mit Unterstützung der UNO ein Projekt für die Erstellung einer Satellitenkarte, um auch die Möglichkeiten von Wind- und Solarenergie auszuloten. Die Generierung von erneuerbaren Energien hat aber nicht automatisch eine Reduktion des Strompreises für die KonsumentInnen zur Folge. Dies deshalb, weil in den 90er-Jahren mit den nationalen und internationalen Elektrizitätsproduzenten langfristige Verträge gemacht wurden, die, auch wenn heute Energie billiger produziert werden kann, immer noch gültig sind. |
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