Unaufgeklärte Morde an Frauen
Fijáte 280 vom 12. März 2003, Artikel 2, Seite 3
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Unaufgeklärte Morde an Frauen
Guatemala, 17. Feb. In weniger als zehn Monaten sind in Guatemala rund 350 Frauen ermordet worden, ohne dass bis heute eines dieser Verbrechen aufgeklärt wurde. Die ermordeten Frauen waren zwischen 20 und 40 Jahre alt, ihre Leichen waren verstümmelt und wiesen Spuren von Folter und/oder Vergewaltigung auf. Die Mehrheit dieser Verbrechen wurden in der Hauptstadt begangen, viele der ermordeten Frauen trugen keine Identitätspapiere auf sich und konnten nicht identifiziert werden. Gemäss Innenminister Adolfo Reyes Calderón gehören die Frauen zur verletzbarsten Bevölkerungsgruppe, käme doch nun zu den 'bekannten Risikofaktoren' wie häusliche Gewalt, körperliche und psychische Misshandlung, Diskriminierung und Ausschluss aufgrund von Klasse und Geschlecht nun auch noch die systematische Ermordung von Frauen dazu. Nebst den rund 350 Morden gingen bei der Staatsanwaltschaft, der Polizei und dem Menschenrechtsprokurat 2887 Anzeigen wegen Vergewaltigung, 19'000 wegen häuslicher Gewalt und 458 Anzeigen wegen Kindsmissbrauch ein. Die Behörden nennen die Jugendbanden als die Hauptverdächtigen für die Frauenmorde. In Guatemala gibt es rund 300 solcher Jugendbanden, denen rund 200'000 Jugendliche (beiden Geschlechts) angehören und die ihren Lebensunterhalt vor allem mit Diebstahl, Drogenhandel und Erpressung bestreiten. Nach oben |
Guatemaltekische Frauenorganisationen verzeichnen in den letzten Jahren eine rapide Zunahme an Frauenmorden. Angefangen hat die Serie 1999 mit der Ermordung von sieben Sexarbeiterinnen. Den Leichen wurde auf die Rücken geschrieben: "Weil sie eine Frau ist" - auch diese Morde sind bis heute nicht aufgeklärt. Wie immer auch die offizielle Version ist, SexarbeiterInnen erwähnen staatliche und paramilitärische Sicherheitskräfte als hauptverantwortlich für die Repression gegen Prostituierte und Transvestiten. |
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