guatemala.de > Guatemalagruppe Nürnberg e. V. > Fijate
Fijáte
 

Gewalttätige Überfälle auf Journalisten und MR-Aktivisten

Fijáte 417 vom 27. August 2008, Artikel 5, Seite 5

PDF Original-PDF 417 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 --- Nächstes Fijáte

Gewalttätige Überfälle auf Journalisten und MR-Aktivisten

Bereits zuvor hatte Amílcar Pop Drohanrufe erhalten. (…) Die Generalstaatsanwaltschaft leitete zwar eine Ermittlung ein, diese hat aber bis heute keine Ergebnisse erzielt. Pop geht davon aus, dass die Drohungen und die Verfolgungsjagd (...) mit seiner Arbeit für Angehörige indigener Gemeinschaften im Verwaltungsbezirk San Juan VGSacatepéquezNF in der Nähe von Guatemala-Stadt in Zusammenhang stehen. In den vergangenen Jahren hat die Maya-Rechtsanwaltsvereinigung Gemeinden in San Juan Sacatepéquez unterstützt, die auf ihr Recht bestehen, beim Bau eines Zementwerks in ihrer Region in den Konsultationsprozess einbezogen zu werden. Nachdem im Juni dieses Jahres ein Mensch offenbar im Zusammenhang mit dem Streit über das Zementwerk getötet worden war, hatte der Staatspräsident von Guatemala den VGAusnahmezustandNF über das Gebiet San Juan Sacatepéquez verhängt." (siehe auch ¡Fijáte! 413)

Obwohl der Ausnahmezustand längst aufgehoben wurde, ist die Situation in San Juan weiterhin angespannt, nur noch wenig davon dringt an die Öffentlichkeit. Zahlreiche PolizeibeamtInnen sind in zwei Gemeinden stationiert, über deren repressive Präsenz sich die Bevölkerung beschwert und sie des Autoritätsmissbrauchs und gar der Vergewaltigung von Frauen bezichtigt. Die AgentInnen wiederum beklagen nicht nur ihre unzureichende Versorgung und Ausstattung, sondern sehen sich zudem konfrontiert mit einem lokalen paramilitärischen Sicherheitsgremium, das auf Patrouille geht und seinerseits gewalttätig gegen die Bevölkerung vorgeht.

In Bezug auf den Konflikt um die Zementfabrik stehen die Vorwürfe gegen die Vereinigung der Maya-AnwältInnen und -NotarInnen, gegen VGRigoberta MenchúNF und ihre Stiftung sowie gegen die lokale Aktivistin Carmela Curúp, die Bevölkerung aufgestachelt zu haben und hinter dem Mord an dem Francisco Tepeu zu stecken, der sich für die Vermittlung im Streit eingesetzt hatte, weiter im Raum. Die von elPeriódico aufgedeckte Verbindung zu dem VGMilitärNF Búcaro (siehe ¡Fijáte! 413) wird hingegen nicht (mehr) genannt.


PDF Original-PDF 417 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 --- Nächstes Fijáte