¡Híjole...! Die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Skorpione
Fijáte 417 vom 27. August 2008, Artikel 6, Seite 6
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¡Híjole...! Die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Skorpione
In den letzten Julitagen machte ein Manifest mit Datum vom 28. die Runde, als dessen Absender die Mit geschwollener und überholter Rhetorik drückt der Text seine Ablehnung gegenüber der aktuellen Regierungsführung aus. Es wird unter anderem vorgebracht, dass Selbstverständlich kündigt das Pamphlet nicht direkt einen Staatsstreich an, erstens weil ein solcher ja nie angekündigt wird und zweitens weil die Da sind zum Beispiel die Spuren der kolonialistischen Dinosaurier der Landwirtschaftskammer, die auch bei der Diskussion um eine Steuerreform oder bei irgendeiner sozialpolitischen Initiative losplärren. Die sich mit den transnationalen Unternehmen paaren, welche die Ressourcen unserer Heimat (wie sie so gerne sagen) ausbeuten. In einem bezahlten Zeitungsinserat vom selben Tag wie das Manifest von AVEMILGUA äussert diese Oligarchie dieselbe Sorge um die "expansionistischen Intentionen der sogenannten bolivarianischen Revolution, die das autoritäre Regime von Chávez uns aufdrängen will". In der Tat haben AnalytikerInnen festgestellt, dass die Handschrift des apokryphischen Manifests wohl eher Züge von Zivilisten denn von Andere Spuren weisen auf einen militärischen Clan hin, der sich auf gefährliche Weise in die Regierung eingenistet hat. Einige Tage nach Erscheinen des Manifests ordnete Colom wichtige strategische Änderungen an der Spitze der Militärführung an. Auffallend war, dass dies ausserhalb der für solche Wechsel üblichen Daten (30. Juni oder 15. September) geschah. Ausgewechselt wurden die Chefs des Generalstabs der Verteidigung (EMD), der |
Diese Absetzungen und Ernennungen gaben Anlass zu Kommentaren über den schwindenden Einfluss des Militärs Carlos Quintanilla auf den Präsidenten. Der begüterte Amtsinhaber des Sekretariats für Verwaltungs- und Sicherheitsangelegenheiten des Präsidenten ( Es scheint, dass Quintanilla zu viele Fehler begangen hat und dem Präsidenten sein Streben nach allmächtiger Kontrolle zu weit gegangen ist. Vielleicht hat dieser ihm deshalb auch die Aufgabe seines persönlichen Schutzes entzogen. Der Journalist Gustavo Berganza nennt zudem das Gerücht, der US-amerikanische Unterstaatssekretär Negroponte habe bei seinem Besuch den Präsidenten auf die schlechte Gesellschaft hingewiesen, mit der er sich umgebe. Der Niedergang von Quintanilla zeigt, dass Colom versucht, einige der Skorpione abzuschütteln, die seit der Wahlkampagne wie Kletten an ihm hängen. Skorpione, wie es sie in der clase politique zuhauf gibt und die sich im Untergeschoss der Oligarchie tummeln, welche dieses Land beherrscht. Die 82 Millionen, die im Kongress "verloren gingen" (siehe ¡Fijáte! 412 und 416), sind nur eine triviale Episode. Die Hauptverantwortlichen sind geflohen, genauso wie in anderen ähnlichen Fällen - und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute: mit unserem Geld in irgendeinem Land der Welt. Ausserdem: die 82 Mio. sind nicht Grund genug, um sich von der Brücke " Arme Heimat, die von Skorpionen heimgesucht wird. |
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