¡Híjole...! Die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Wem nützt die ganze Scheinheiligkeit?
Fijáte 415 vom 30. Juli 2008, Artikel 6, Seite 6
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¡Híjole...! Die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Wem nützt die ganze Scheinheiligkeit?
Die Meinungsmacher im Dienste der Korporationen und der lokalen Oligarchie geben sich sehr besorgt über den hartnäckigen Widerstand von immer mehr indigenen Gemeinden gegen die "Entwicklungsvorschläge", die ihnen vom Norden oder von mächtigen lokalen Unternehmen gemacht werden. Derweil die "sozialdemokratische" Regierung von So geschehen in San Juan In Guatemala ist die Liste der Übergriffe lang, die im Namen einer eigentümlichen Weise, den Fortschritt zu verstehen, begangen werden. Fortschritt heisst zum Beispiel, dass die Unternehmen ungefähr 99% des Gewinns abführen und den Gemeinden und der Bevölkerung gravierende ökologische und kulturelle und manchmal auch gesundheitliche Schäden zurücklassen. Im Gegenzug offerieren sie im besten Fall ein paar Monate lang eine schlecht bezahlte Arbeit unter erniedrigenden Bedingungen. Neben Nachrichten dieser Art beschäftigte sich die guatemaltekische Presse in diesem Monat mit der Ablehnung der von der Europa wird zu Recht Rassismus und mangelndes Erinnerungsvermögen vorgeworfen. Gleichzeitig werden hierzulande aber der Rassismus gegenüber der indigenen Bevölkerung und ihr Wunsch nach Erinnerung ignoriert. Welche guatemaltekische Regierungsinstitution ist frei von Rassismus? Waren es nicht die indigenen Gemeinden, die auf ihren Schultern jegliche Güter des Exportes getragen haben, und zwar seit Guatemala existiert? Was ist mit dieser Erinnerung geschehen? Ich freue mich über die Einstimmigkeit (für ein Mal) der lateinamerikanischen Staatschefs bezüglich der Ablehnung der Richtlinie für die Abschiebung von MigrantInnen. Ich applaudiere den schneidenden Antworten eines |
Doch ich bin sprachlos gegenüber der Scheinheiligkeit der guatemaltekischen Regierung, wenn es darum geht, die Campesino-Gemeinden und ihre Führungspersonen als Delinquenten zu behandeln, oder darum, die nationalen Ressourcen, die Menschenrechte oder unsere Umwelt gegenüber nationalen oder ausländischen Plünderern zu "verteidigen". Es hiess in den Medien, die guatemaltekische Armee sei in Friedenszeiten ohne definierte Aufgabe. Der Militäranalyst Pedro Trujillo sagte, dass "niemand, nicht einmal der Präsident, der Armee sagen kann, was sie zu tun hat". Aber vorläufig dient sie noch dazu, die BäuerInnen zu bekämpfen, die ihr Land und ihre Lebensgrundlage gegen die nationalen und ausländischen Invasoren verteidigen. Zweifellos heisst es in der guatemaltekischen Apropos nationale Unabhängigkeit: Weshalb setzen sich die Apropos Souveränität: Gilt sie nicht, wenn es um Ernährung geht? Wer kontrolliert die Korporationen, die uns ihr Saatgut, ihren chemischen Dünger und ihre Landwirtschaftspolitik aufdrängen? Weshalb befragt man die guatemaltekische Bevölkerung nicht zu ihrer Meinung, wenn es darum geht, entweder Autos mit Und apropos territoriale Integrität: Sind die Schätze unseres Bodens nicht Teil des nationalen Territoriums? Und unsere Biodiversität? Und unsere Wasservorkommen? Diejenigen, welche die Unabhängigkeit, die Souveränität, die Ehre und die territoriale Integrität verteidigen, was genau verteidigen sie? Oder sitzen sie einfach da und betrachten das Meer, so wie in vergangenen Jahrhunderten auf der Burg San Felipe, von wo aus man den Piraten aus der Karibik den Durchgang verweigern wollte? Sind nicht die transnationalen Unternehmen so etwas wie die neuen Piraten, die unsere Schätze ausbeuten wollen? Sind die imperialen Drohungen tatsächlich mit der Unabhängigkeitserklärung von Wem nützt diese ganze Scheinheiligkeit? |
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