Polizeiarchiv geht in die Schweiz
Fijáte 414 vom 16. Juli 2008, Artikel 9, Seite 6
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Polizeiarchiv geht in die Schweiz
Guatemala, 09. Juli. Das Menschenrechtsprokurat (PDH) hat dieser Tage eine Vereinbarung mit der Schweizer Regierung unterzeichnet, demzufolge die digitale Kopie des historischen Archivs der alten Nationalpolizei (PN) vom Schweizerischen Bundesarchiv übernommen wird. Mitte 2005 waren erst in einem Keller eines Polizeikommissariats in der Hauptstadt, später auch in den Departements nebeneinander gestellt insgesamt rund acht Kilometer einnehmende Dokumente der verruchten Sicherheitsinstitution entdeckt worden, die von Anfang des letzten Jahrhunderts bis zur Ablösung der PN durch die Nationale Zivilpolizei (PNC) datieren. (siehe ¡Fijáte! 340 u.a.) In einem durch internationale Gelder finanzierten Projekt unter Federführung der PDH wurden in den letzten Jahren etwa 6,3 Mio. Dokumente digitalisiert. Diese stammen aus dem Zeitraum zwischen 1975 und 1985, in dem die meisten Menschenrechtsverletzungen während des internen bewaffneten Konflikts verübt wurden. Diese 10% des Gesamtbestandes des Archivs werden nun also in der Schweiz aufbewahrt und weiter gepflegt. Damit soll nicht nur ihre Sicherheit, sondern auch der Zugang zu ihnen gewährleistet werden. Unter dem Projektnamen "Friedensarchive" werden inzwischen die Militärarchive, so wie zur kurz nach Amtsübernahme von Álvaro Colom angekündigt, vom Friedenssekretariat (SEPAZ) gesäubert, geordnet und deklassifiziert. Nach oben |
(siehe ¡Fijáte! 405) Die Gelder dafür stammen augenscheinlich aus dem Staatshaushalt, das Militär selbst stellt die Räumlichkeiten für die Bearbeitung und wohl auch erst einmal für die anschliessende Archivierung. |
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