Militärarchive blockiert
Fijáte 415 vom 30. Juli 2008, Artikel 5, Seite 5
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Militärarchive blockiert
Guatemala, 25. Juli. Die Furcht einiger Militärs habe den Deklassifizierungsprozess der Militärarchive zur Beweisaufnahme bezüglich der während des internen bewaffneten Konflikts begangenen Menschenrechtsverletzungen lahmgelegt, informierte der zuständige Friedenssekretär Orlando Blanco. Man habe rund 300 Meter aneinandergereihte Dokumente gefunden, die derzeit in einer Militäreinrichtung gelagert sind. Doch noch kenne man ihren Inhalt nicht, da einige Militärs immer wieder mit mangelnder Terminkoordination argumentieren, um den zugeteilten Arbeitsteams des Friedenssekretariats (SEPAZ) den Zutritt zu verwehren. "Auch wenn sie es nicht offen zugeben, herrscht doch eine gewissen Opposition von einigen Militärs, die Angst haben, dass die in den Akten befindlichen Informationen bekannt würden", so Blanco. Die Deklassifizierung der Archive wurde am 25. Februar von Präsident Colom angeordnet. Deren Veröffentlichung soll der Wahrheitsfindung dienen. Blanco erwartet zwar, dass viele wesentliche Dokumente bereits zerstört wurden, gleichwohl könne das Militär mittels der Archive selbst sein Image säubern. Die Befugnis der Bekanntgabe des Archivinhalts läge derweil beim Präsidenten, dem Generalkommandanten der Armee. "Wir machen nur die technische und analytische Arbeit und übergeben ihm dann unseren Bericht", erklärt Blanco. Die LeiterInnen von Menschenrechtsorganisationen sind der Ansicht, dass die Militärarchive "wertvolle Information" beinhalten, um die "Kriegslogik" zu verstehen und die Argumente der Armee zu erfahren, Tausende von Personen während des Konfliktes vernichtet zu haben. Nach oben |
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