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¡Híjole...! Die einmonatliche Kolumne von Fernando Suazo: Der Hass

Fijáte 383 vom 18. April 2007, Artikel 8, Seite 6

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¡Híjole...! Die einmonatliche Kolumne von Fernando Suazo: Der Hass

Eine andere, von unsichtbarem Hass geprägte Situation ist die von Marcela Gereda auf www.VGalbedrioNF.com publizierte Konversation zwischen Studierenden der Universität Francisco Marroquín, der Wiege der guatemaltekischen neoliberalen Elite, die ihren Wunsch äussern, es sollte doch nur "normalen und guten Leute wie ihnen" ein Studium in VGSpanienNF ermöglicht werden und gleichzeitig einer Mitstudentin empfehlen, sie "solle die Verlobte eines Spaniers werden, um die Rasse zu verbessern". Derselbe rassistische Diskurs, den vor zwanzig Jahren die Ethnologin Marta Casáus der alten guatemaltekischen Oligarchie zugeschrieben hat, wird heute von den neuen Vorkämpfern des VGNeoliberalismusNF wiederholt. Derselbe Diskurs derselben politisch und wirtschaftlich dominanten Klasse, die damals den VGGenozidNF organisierte und uns heute eisern die VGStraflosigkeitNF aufzwingt und die uns … mit ganzseitigen und vierfarbigen Inseraten unsere Osterzeit versalzt. Auch hier ist der Hass nicht sichtbar, bloss die dezenten Gesten der "guten Leute".

Oder weltweit gesehen, die kriegerische Verrücktheit, die im Nahen Osten von den Besitzern der grossen Petrolkorporationen betrieben wird. Oder die unerbittliche Ausbeutung der Naturressourcen unseres Landes oder vieler anderer Länder des Südens. Oder die neokoloniale Strategie der VGBioenergieNF, die den Mythos des VGEthanolsNF als sauberem Kraftstoff beschwört, aber gleichzeitig die lebenswichtigen Getreidesorten Lateinamerikas verteuert, uns Monokulturen aufzwingt und, gemäss Voraussagen, neue Hungersnöte in den traditionell Getreide anbauenden Ländern provoziert.

Doch all dies geschieht - Gott sei Dank - ohne Hass. Im Gegenteil, es passiert unter Lobpreisungen und Segnungen eines Heiligen Geistes. Man sagt uns: Wir dürfen dem Hass keinen Platz gewähren in unserer Gesellschaft, weil sonst die Gespenster der Vergangenheit geweckt würden. Und ich frage mich: Welche Gespenster? Ist das, was wir vor uns haben, nicht gespenstisch genug?

Der Hass existiert, zweifellos. Tagtäglich ist er gegenwärtig in den grossen wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen, die auf der Welt getroffen werden. Er ist offensichtlich für diejenigen, deren Blick nicht verstellt ist. Er muss demaskiert und aufgedeckt werden. Der Nazarener der in diesen Tagen durch unsere Strassen getragen wird, hat auch einen vorbildlichen Kampf gegen die politischen und religiösen Autoritäten seiner Zeit geführt und sie öffentlich des Missbrauchs und der Scheinheiligkeit beschuldigt. Er hat seine Jünger vor dem Hass der Dorfregenten geschützt, was ihm den Tod eingebracht hat: "Wenn die Welt euch hasst, seid euch bewusst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat".


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