Si Dios quiere - Vom Widerspruch zwischen einem modernen Staat und der göttlichen Vorsehung
Fijáte 393 vom 12. Sept. 2007, Artikel 1, Seite 1
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Si Dios quiere - Vom Widerspruch zwischen einem modernen Staat und der göttlichen Vorsehung
Während der guatemaltekischen Wahlenkampagne zeigte sich einmal mehr, über welch politisches Gewicht die vermeintlich apolitischen evangelikalen Kirchen verfügen. Nachdem ihr eigener Kandidat, Harold Caballeros, zurückgetreten war, hörte man nur vereinzelte (wahl-)politische Stellungnahmen von ihnen. Vor einigen Tagen traten sie jedoch mit der Bekanntgabe an die Öffentlichkeit, dass ein Teil von ihnen mit "Gebet und Stimmabgabe" den rechten Kandidaten Otto Pérez Molina unterstützen wird. Seinen Gegner, Alvaro Colom, würden sie nicht zur Wahl empfehlen, da er ein Mayapriester sei. Derweil bläst Ex-General Pérez Molina ins evangelikale Horn: "Jehova ist der Gott der Armeen, er hat nichts gegen die Militärs", sagte er bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit evangelikalen Priestern. Der folgende, stark gekürzte Artikel von Andrés Pérez Baltodano, Dozent für Politikwissenschaften in Kanada, über die Beziehung von Staat und Religion in Lateinamerika und die Gefahr, Religion für politische Zwecke zu missbrauchen, erschien in der Zeitschrift envío von Juli 2007. In Lateinamerika glauben die Menschen an die göttliche Vorsehung. Dieser Glaube ist ein Erbe der Kolonialzeit und erlebt heute in den evangelikalen, pfingstlerisch-charismatischen Bewegungen einen neuen Aufschwung. Der Glaube an die göttliche Vorsehung hat eine politische Kultur geschaffen, die von SozialwissenschaftlerInnen als "resignierter Pragmatismus" bezeichnet wird und die soziale Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten als gottgegeben akzeptiert. Sie ist nicht vereinbar mit einem modernen Staat, dessen Aufgabe es ist, die neoliberalen Werte des Marktes mit den grundlegenden Werten einer Demokratie in ein Gleichgewicht zu bringen. In Lateinamerika wurde die in Europa historisch gewachsene Idee des Staates übernommen, um die republikanische Geschichte der Region neu zu organisieren. Dabei wurden legale Normen über bestehende Realitäten gestülpt, die u.a. von Rassismus und ethnischen wie sozialen Spaltungen geprägt sind und es wurde auf institutionelle Apparate aufgebaut, die weder in der Lage sind noch über die notwendige Legitimität verfügen, um dieses Staatsmodell effektiv umzusetzen. Die Übernahme der europäischen Staatsidee war der Beginn dessen, was Carlos Fuentes die "ungelöste Spannung zwischen dem legalen und dem realen Land" nannte. Diese Spannung - zwischen der Vorstellung eines freien, gerechten und demokratischen Lateinamerikas auf der einen und dem von Autoritarismus und Ungerechtigkeit geprägten Lateinamerika auf der anderen Seite - findet ihren Ausdruck im Zusammentreffen zweier inkompatibler Realitäten: der formalen Modernisierung der lateinamerikanischen Staaten und der tief verwurzelten, vormodernen religiösen und politischen Kultur. Von vormodern zu sprechen will nicht suggerieren, dass es eine von den Ländern des Nordens angeführte Entwicklungslinie gibt. Es geht vielmehr darum, die wichtigsten Übereinstimmungen zwischen dem in Lateinamerika vorherrschenden Verständnis von Geschichte und demjenigen des europäischen Mittelalters hervorzuheben. Fast während des ganzen Mittelalters wurde Geschichte wahrgenommen als ein von Gott und dem Zufall gelenkter Prozess. Modernität bedeutete das Aufkommen einer neuen Weltanschauung, in der die BürgerInnen das Recht und die Pflicht haben, ihre eigene Geschichte aktiv mitzuprägen. Ein nicht berücksichtigter WiderspruchDie Studien über Staat und politische Entwicklungen in Lateinamerika haben es unterlassen, die Widersprüche zwischen der formalen Modernisierung der Staaten und dem vormodernen Kultur- und Religionsverständnis der Bevölkerungen zu thematisieren. Es wurden implizit die historischen Prämissen der Sozialwissenschaften des Nordens übernommen und automatisch davon ausgegangen, dass die lateinamerikanische Entwicklung in einem säkularen Rahmen stattfindet, losgelöst von allem Heiligen, Göttlichen, Religiösen oder Übernatürlichen. Wenn die religiösen Dimensionen einbezogen werden, geschieht dies aus einer institutionellen Perspektive heraus. Es werden z.B. die formalen politischen Beziehungen zwischen Kirche und Staat analysiert, oder die Rolle religiöser Gruppierungen bei der Ausformulierung öffentlicher Politiken untersucht. Dabei wird die diskursive Macht und der kulturelle Einfluss von religiösen Organisationen unterschätzt, ihr Einfluss auf die Definition sozialer Visionen, die sowohl die Entwicklung der lateinamerikanischen Staaten wie auch die politische Haltung der Bevölkerung prägen. Studien über politische Kultur, die im Rahmen politischer oder soziologischer Untersuchungen durchgeführt wurden (z.B. die UNDP-Studie "Demokratie in Lateinamerika, 2004) vermeiden es, Glaubenfragen einzubeziehen, obwohl diese prägend sind für die Vorstellungen über die Welt, die Macht und die eigene Geschichte. In den meisten dieser Studien wird der Einfluss der religiösen Kultur auf das politische Handeln und Fühlen der Bevölkerung ignoriert. Sie gehen unhinterfragt davon aus, dass die von ihnen analysierten Gesellschaften säkular sind. Die Meinungsumfragen über politische Kultur, die z.B. Latinobarometer durchführt, berücksichtigen die religiösen Werte in keiner Weise, obwohl dieselbe Organisation in anderen Studien die Religiosität in den Ländern der Region untersuchte. Die katholische Kirche schneidet in diesen Untersuchungen gar als die glaubwürdigste Institution ab. (Latinobarometer, 2005) Es ist nicht notwendig an Gott zu glauben, um die verschiedenen Gottesvorstellungen anzuerkennen, die das soziale Leben eines Grossteils der Bevölkerungen prägen. In Guatemala sagten anlässlich einer im Jahr 2004 in insgesamt 44 Ländern durchgeführten Meinungsumfrage 80% der Befragten, dass Gott eine "sehr wichtige" Rolle in ihrem Leben spiele. In Argentinien bestätigten 39%, in den USA 59%, in Italien 21% diese Aussage und in Frankreich sind es 11%. Göttliche Vorsehung und populärer KatholizismusDas in Lateinamerika vorherrschende Bild der göttlicher Vorsehung versteht Gott als eine Kraft, die alles und jeden Aspekt der persönlichen, gesellschaftlichen und weltpolitischen Geschichte bestimmt. Folgsamkeit und Gefügigkeit werden im traditionellen lateinamerikanischen Katholizismus als religiöse Tugenden hervorgehoben. Im Bereich von Pädagogik und Bildung zeigte der Brasilianer Paulo Freire auf, wie sich das "Bewusstsein der Unterdrückten" in einer magischen Welt bewegt, in der die Opfer der Unterdrückung ihr eigenes Leiden als eine göttliche Vorhersehung interpretieren und akzeptieren. Laut Untersuchungen glauben 9 von 10 MexikanerInnen an die göttliche Vorsehung und bitten die Jungfrau Guadalupe oder eineN andereN HeiligeN bei persönlichen Problemen um Hilfe. Im lateinamerikanischen "Volkskatholizismus" ist das Bild von einem Gott, der durch Engel, Heilige und übernatürliche Kräfte den Verlauf der Geschichte bestimmt oder die Menschheit für ihre Sünden bestraft, zentraler Bestandteil des Glaubens. Aktuell erleben die Pfingstgemeinden und charismatischen Bewegungen in der ganzen Region einen Auftrieb. Die zentralen Elemente der pfingstlerischen Doktrin sind die "spirituellen Begabungen" und die Glaubenstaufe. Die charismatische Bewegung ist eine Abspaltung der Pfingstgemeinden, spezifisch für sie ist der Glaube an die Gabe des "Zungenredens". In jüngerer Zeit haben pfingstlerische und charismatische Gruppierungen ihre Ablehnung gegenüber der Politik etwas relativiert und begonnen, auf dem politischen Parkett mitzuspielen. Zur Legitimierung haben sie die Politik als ein Instrument des "Willen Gottes" umdefiniert. In diesem Verständnis verfügt Gott weiterhin über die Kontrolle der Geschichte, benutzt jedoch einzelne Führer oder religiöse Gruppen, um seine Macht auf Erden auszuüben. Diese Variante der göttlichen Vorsehung birgt jedoch die Gefahr der Manipulation und eines fanatischen und autoritären politischen Führungsstils in sich. Die Pfingstgemeinden besitzen die Fähigkeit, den Glauben an die göttliche Vorsehung auch in andere Religionen hineinzutragen. Dies zeigt sich in Guatemala, wo gemäss Umfragen 88% der guatemaltekischen PfingstgemeindlerInnen an göttliche Wunder glauben. 70% der KatholikInnen und bis zu 64% jener, die sich keiner Religion zugehörig fühlen, geben zu, ähnliche Wundererlebnisse gehabt zu haben. Zwischen 1970 und 2005 stieg Lateinamerikaweit der Anteil der charismatischen und Pfingstbewegung von 4.4 % auf 28% aller Gläubigen. In Guatemala gehören rund 60% der Bevölkerung einer solchen Gruppierung an. Nach oben |
Der resignierte PragmatismusDer Glaube an die göttliche Vorsehung verleitet zur Annahme, dass das individuelle, familiäre und soziale Schicksal durch fremde Kräfte vorbestimmt ist. Dies führt innerhalb der Bevölkerung zu einer so genannten pragmatisch-resignierten politischen Kultur. Die Realität wird als eine historische Bedingung wahrgenommen, die nichts mit dem eigenen Denken und Handeln zu tun hat. Der resignierte Pragmatismus ist am deutlichsten bei den unteren Bevölkerungsschichten anzutreffen. Armut und schlechte Schulbildung hat sichtbare Passivität und eine fatalistische Haltung gegenüber Ungerechtigkeit, Korruption und selbst Naturkatastrophen zur Folge. Doch auch die lateinamerikanischen Eliten bleiben vom resignierten Pragmatismus nicht verschont. Sie schwelgen in ihren Privilegien, aber sie sind nicht in der Lage, ihren Horizont über die eigene Realität hinaus zu erweitern, womit sie jegliche wirtschaftliche, politische und soziale Entwicklung verhindern. In seiner Rede als damaliger Präsident der Interamerikanischen Entwicklungsbank bedauerte Enrique Iglesias, dass die politische Kultur der lateinamerikanischen Eliten dazu tendiere, Armut, Ineffizienz und Unterentwicklung zu tolerieren. Dazu kommt eine Aversion, wirtschaftliche und politische Risiken einzugehen und parallel dazu ein Widerstand gegen Demokratisierungsprozesse auf Regierungs- aber auch auf gesellschaftlicher Ebene. Diese Elite zieht Staatsformen vor, die sie ihren Interessen entsprechend kolonisieren können, oder Staatssysteme, die sie manipulieren können, um die ungleiche Verteilung von Reichtum und Macht aufrechtzuerhalten, wie dies in den meisten Staaten Zentralamerikas der Fall ist. Die Entstehung des Staates in EuropaDie Modernisierung hat den Aufbau einer Staatsstruktur ermöglicht, die auf Herrschaft beruht und der es gelang, die europäische soziale Ordnung gemäss der neuen materiellen Realität - dem Kapitalismus - auszugestalten. Dazu gehörte auch ein neues Verständnis von Gott, der Geschichte und der Menschheit. In dieser neuen Betrachtungsweise teilt Gott mit dem Staat die Aufgabe, die Zukunft der Menschheit zu bestimmen: Es ist die Generation des Grossen Leviathan, des sterblichen Gottes, dem wir unter dem ewigen Gott allein Frieden und Schutz zu verdanken haben (Thomas Hobbes). Die Definition einer Ebene zwischen Staat und Gott - der Ebene der Vernunft - war der Ausgangspunkt für die Entwicklung einer vom Staat geregelten Sozialgeschichte. Als Teil dieses Prozesses verdrängt die Philosophie allmählich die Theologie und die Idee eines "omnipräsenten Gottes" wurde ersetzt durch den "omnipräsenten Gesetzgeber". Liberale und weltliche Staaten?Lateinamerika erlebte nicht denselben kulturellen Bruch wie Europa. Die Trennung von Kirche und Staat fand im 19. Jahrhundert statt, war jedoch nicht der Ausdruck eines Kulturwechsels oder einer Veränderung der religiösen Mentalität der Gesellschaften. Das Fortbestehen der Vorstellung eines omnipotenten Gottes in der lateinamerikanischen Kultur drückt sich auf institutioneller Ebene in der Schwäche der Staaten und in den brüchigen und unvollständigen bürgerlichen Rechtsstrukturen aus. Die Schwäche der lateinamerikanischen Staaten zeigt sich, unter anderem, in ihrer beschränkten Fähigkeit zur sozialen Regulierung, in ihrer geringen Legitimität und in ihrer generell mangelnden Fähigkeit, Entwicklungen voranzutreiben. Schwache Staaten und eine Bevölkerung ohne Staatssinn Nach etwa zwei Jahrhunderten nationalstaatlichen Lebens steht es um die lateinamerikanischen BürgerInnenrechte schlecht. Die oben zitierte Studie der UNDP aus dem Jahr 2004 zeigt ein deprimierendes Panorama auf bezüglich der "integralen Staatsbürgerschaft": Der Anerkennung der politischen, zivilen und sozialen Rechte der BürgerInnen. Während der letzten 25 Jahre wurden die lateinamerikanischen Staaten in Funktion des globalen Marktes und der internationalen Organisationen reorganisiert. Dies hat die Fähigkeit der Regierungen, auf die Bedürfnisse ihrer BürgerInnen einzugehen, zusätzlich verringert, ebenso die Möglichkeiten der BürgerInnen, Einfluss auf das staatliche Handeln zu nehmen. Aber der Neoliberalismus ist nicht bloss ein Prozess wirtschaftlicher und institutioneller Veränderung. Er ist auch ein kulturelles Phänomen, dessen Ziel die Einführung und Gewöhnung an ein weltweites ethisches Systems ist, das sich in Lateinamerika auf perverse Art mit der religiösen und der vorherrschenden politischen Kultur vermischt. Im neoliberalen Modell bildet der Markt die Variable, der sich alle anderen sozialen Bereiche unterwerfen müssen: Arbeitsrechte, Bildung, die Rolle des Staates, die Sozialpolitik, etc. Christliche Tradition als Grundlage der DemokratieIm neoliberalen Denken hängt die Verwirklichung eines würdevollen und sicheren Lebens von den Fähigkeiten des Individuums ab, sich erfolgreich auf dem Markt zu behaupten. Im Gegensatz dazu geht es bei den substantiellen Werten der Demokratie um die Würde der Person als unabhängiges Individuum. Der Rechtsstaat ist der wichtigste institutionelle Ausdruck des Gleichgewichts, das demokratische und fortgeschrittene kapitalistischen Gesellschaften zwischen der marktbestimmten Rationalität und der wertegeleiteten Rationalität suchen. Die Aufgabe des Rechtsstaates ist es, den Markt zu schützen, die Macht des Staates zu beschränken und den dem Kapitalismus schädlichen sozialen Effekten entgegenzuwirken. Der lateinamerikanische Katholizismus hat immer als eine subjektive und individuelle Lebensform gegolten. Auch wenn die Sozialdoktrin des II. Vatikanischen Konzils nie zu einem sozialen Modell für Lateinamerika wurde, das in der Lage gewesen wäre, die Aufgaben eines Rechtstaates zu übernehmen, ist wohl die Befreiungstheologie die wichtigste Ausdrucksform dieser Sozialdoktrin und bildete eine grosse Herausforderung für die AnhängerInnen des Glaubens der göttlichen Vorsehung. Das integrale Verständnis der Befreiungstheologie humanisierte das Christentum und veränderte das Evangelium in eine historisch und sozial bedeutsame Botschaft. Das Schicksal der Befreiungstheologie ist bekannt. Johannes Paul II griff sie an, weil er in ihr eine Bedrohung für die Einheit der Kirche sah. Gegenüber dem von der Befreiungstheologie gebrauchten Begriff der "strukturellen Sünde", mit der die in Lateinamerika vorherrschenden sozialen Strukturen angeprangert wurden, verteidigte der Vatikan das Verständnis von Sünde als einer individuellen Angelegenheit, die nur über die persönliche Umkehr überwunden werden kann. Und auf den Versuch der Befreiungstheologie, die Verantwortung des Christentums im historischen Kontext zu thematisieren, antwortete Johannes Paul II u.a. mit einer Reihe von Heilig- und Seligsprechungen und bestärkte so die verinnerlichte, subjektive und emotionale Tradition des Glaubens an die göttliche Vorsehung. Die Vorhersehung Gottes kann neoliberal seinDer Glaube an die göttliche Vorsehung der katholischen Kirche, ebenso wie der Pfingstgemeinden und charismatischen Bewegungen, spielt auf eine perverse Art der neoliberalen Kultur in die Hände, indem er deren schädlichsten Aspekte stärkt, auf denen sich heute der Markt ausbreitet. Ein Geist, der darauf konditioniert ist zu denken, dass es einen Gott gibt, der alles entscheidet, ist ein Geist, der dazu verdammt ist, die Geschichte als etwas Fremdes zu erleben, das nichts mit seinem/ihrem oder dem gesellschaftlichen politischen Handeln zu tun hat. Eine solche Einstellung ist dem Neoliberalismus äusserst dienlich und trägt dazu bei, die wirtschaftlichen Entscheide gegenüber sozialen und politischen Kämpfen immun zu machen. Ein Geist, der die Welt als einen seligen Ort versteht, in dem die Menschheit mit übernatürlichen Kräften zusammenlebt, die ihr Schicksal bestimmen, ist ebenso ein Geist, der die quasi-religiösen Visionen des neoliberalen Marktes akzeptiert und diese als abstrakte, komplexe und selbstregulierte Phänomene sieht, die auf mysteriöse Weise zum "Besten für alle" beitragen und Gefühle wie Rivalität oder Neid neutralisieren. Eine Gesellschaft, die Politik als den Versuch versteht, sich pragmatisch und resigniert mit den Bedingungen abzufinden, die unsere Gesellschaft prägen ist, eine Gesellschaft, die bereit ist, die sozialen Kosten des Neoliberalismus und der globalen Marktwirtschaft zu bezahlen. Die Idee eines Gottes, der über alles bestimmt, ist die passende Maske, um die Funktionsweise der "unsichtbaren Hand" des Marktes zu verdecken, der mit dem Zeigefinger bestimmt, wer zu essen hat und wer nicht, wer in der heutigen Welt überlebt und wer nicht. |
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