Regierung legt Anti-Umwelt-Politik vor
Fijáte 397 vom 07. November 2007, Artikel 3, Seite 4
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Regierung legt Anti-Umwelt-Politik vor
Guatemala, 26. Okt. Dieser Tage stellte die Regierung den Entwurf für die Energie- und Minenpolitik 2008 bis 2015 vor, den UmweltschützerInnen und GesellschaftsanalystInnen scharf kritisierten. Werde der Plan umgesetzt, würde er nämlich zu schwerwiegenden Folgen hinsichtlich des Schutzes der natürlichen Ressourcen führen und infolgedessen schädliche Auswirkungen auf die Entwicklung der Bevölkerung mit sich bringen. Gemäss Berichten der nationalen Tageszeitungen besteht die Initiative der Regierung darin, Guatemala in eine Energieplattform zu verwandeln, indem Strom produziert, Erdöl, -gas und Kohle abgebaut und Metalle gefördert werden. Begleitet wird dieses Vorhaben von der Förderung ausländischer Investitionen, des Wirtschaftswachstums und der Anpassung der Verteilungstarife von Energie. Carmen Urízar, Ministerin für Energie und Minen (MEM), wies bei der Präsentation darauf hin, dass das vorgelegte Dokument Beiträge von 130 VertreterInnen verschiedener Sektoren beinhalte: Produktion, Unternehmen, Universitäten und FunktionsträgerInnen des Staates. Folglich beanstandete Magali Rey Rosa vom Umwelt-Kollektiv MadreSelva, dass der Inhalt des Politikvorhabens in keinem Moment dem Umweltschutzsektor oder generell Organisationen der Zivilgesellschaft zugänglich gemacht worden sei, die ihrerseits die Materien Wirtschaft, Menschliche Entwicklung, BürgerInnenrechte und Energie bearbeiten. Zugleich wundert sich Rey Rosa nicht darüber, dass die Regierung diese Art von Dokumenten just zum Zeitpunkt vorlegt, an dem nur noch drei Monate bis zum Ende der Legislaturperiode fehlen. Vielmehr erweise sich dabei eine Strategie, um die Interessen bestimmter Sektoren, vornehmlich die der Unternehmen, abzusichern, so die Umweltaktivistin. Unterdessen gab das Unternehmen Montana Exploradora, Tochterfirma der kanadischen Goldcorp, ehemals Glamis Gold, bekannt, dass es seinen Aufenthalt in San Marcos um voraussichtlich 13 Jahre verlängere. Neuere Gesteinsuntersuchungen hätten Mineralreserven lokalisiert, die die Verdopplung des Gewinns von Edelmetallen erwarten lassen. Nach oben |
In Gemeinden im Departement Izabal wird indes weiterhin die Bevölkerung von den Nickelabbaufirmen CGN, Mayaniquel und Nicromet unter Druck gesetzt, die an der Lokalisierung und dem Abbau dieses Metalls interessiert sind. Auf der einen Seite, so klagen die AnwohnerInnen, würden Führungspersönlichkeiten der Gemeinden von den Unternehmen gekauft, auf der anderen Seite würden aktive GegnerInnen des Nickelabbaus systematisch verfolgt und eingeschüchtert. Zu diesen gehört auch die lokale katholische Kirche, die die Q´eqchi´-Bevölkerung begleitet und Übergriffe auf die Gemeindemitglieder bereits angezeigt hat. |
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