Europa und Zentralamerika verhandeln
Fijáte 397 vom 07. November 2007, Artikel 4, Seite 4
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Europa und Zentralamerika verhandeln
Costa Rica, 27. Okt. Die erste Runde der Verhandlungen zwischen Zentralamerika und der Europäischen Union ist bereits abgeschlossen und einzig ein aufgestellter Diskussionsplan kann als konkretes Ergebnis der fünftägigen Sitzung genannt werden. Diese war Auftakt für die Erarbeitung eines Assoziationsabkommens zwischen den Blöcken. Laut Presseinformationen aus Costa Rica, wo das Treffen stattfand, waren hunderte von Teilnehmenden beider Seiten anwesend. Der Chefunterhändler und Sprecher für die Region, Roberto Echandi strich gemeinsam mit seinem europäischen Pendant, Joao Aguiar Machado, die Fortschritte in den von Vorneherein diese Freihandelsverhandlungen von denen des CAFTA - zwischen den USA, der Dominikanischen Republik und der zentralamerikanischen Region - unterscheidenden Themen der Zusammenarbeit und dem politischen Dialog heraus. Indes würden die Diskussionen um Handelsthemen stagnieren. Dagegen kommentierte Mario Rodríguez vom Rat für Entwicklungsstudien und -information (CIID), dass das Interesse Zentralamerikas an Kooperation und Dialog bloss wohlwollend von der europäischen Delegation zur Kenntnis genommen, darüber hinaus aber nicht angeschnitten worden sei. Ganz klar liege der Schwerpunkt des Assoziationsabkommens auch hier auf der Wirtschaft, dem Zugang zu Märkten, Dienstleistungen, Investitionen und intellektuellem Eigentum. Derweil fasste Echandi bei der abschliessenden Pressekonferenz zusammen, dass die Menschliche und Wirtschaftliche Entwicklung, die demokratische Nachhaltigkeit und Transparenz nur einige der im vermeintlichen politischen Dialog thematisierten Aspekte seien, der von Seiten der EU mehr institutionelle denn finanzielle Unterstützung erhalten werde, so der Costaricaner. Nach oben |
Der europäische Sprecher, Machado, fügte hinzu, dass die EU möglicherweise die Region auch in fortgeschritteneren Bereichen wie Bildung und technologische Entwicklung sowie in der Entwicklung von Umweltnormen unterstützen werde. Die EU-Hilfe werde auf jeden Fall entsprechend des jeweiligen Entwicklungsstands der Länder verteilt: "Die Ärmsten erhalten mehr Hilfe, während dessen die Länder mit einem höheren Pro-Kopf-Einkommen eine andere Art von Assistenz erhalten. Trotz des deutlich gemachten Interesses von Seiten Zentralamerikas, wies die EU darauf hin, dass das Zollvorteilskonzept SGP Plus, das seit dem 1. Juli 2005 in Kraft ist und den Grossteil der Importe nach Europa regelt, nicht als Grundlage der Wirtschaftsverhandlungen zur Debatte stünde. Das Thema Menschenrechte, das neben den zwei erwähnten "Bonbonthemen" bei der Ankündigung des geplanten Abkommens stets mitgenannt worden war, ist offenbar inzwischen unter den Verhandlungstisch gefallen. |
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