Kirchen und Konservative gegen Homosexuellen-Ehe
Fijáte 338 vom 6. Juli 2005, Artikel 8, Seite 6
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Kirchen und Konservative gegen Homosexuellen-Ehe
Guatemala, 26. Juni. Wie überall auf der Welt wurden auch in Guatemala anlässlich des Christopher Street Day die Rechte der Homosexuellen, Bisexuellen und Transexuellen mit einer farbenfrohen Demonstration eingefordert. Neben der immergültigen Forderung nach dem Recht auf sexuelle Diversität und freie Lebensgestaltung waren dieses Jahr speziell zwei Themen aktuell: Die Ehe zwischen homosexuellen PartnerInnen und die Möglichkeit, dass homosexuelle Paare Kinder adoptieren können. Der Entscheid des spanischen Kongresses vom April dieses Jahres, eine Gesetzesänderung einzuleiten, welche die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen PartnerInnen erlaubt, hat in der guatemaltekischen Lesben- und Schwulenszene Wellen geschlagen. (Das Gesetz wurde am 30. Juni ratifiziert und macht Spanien somit zum weltweit dritten Land, in dem homosexuelle Paare heiraten können.) Noch bevor aber seitens der Schwulen- und Lesbenorganisationen irgendwelche rechtlichen Schritte oder Initiativen in diese Richtung eingeleitet werden konnten, reagierten konservative Kräfte bereits mit einem Gesetzesvorschlag, der die Homosexuellen-Ehe explizit ausschliesst. Die Initivative wurde am 24. Juni vom FRG-Abgeordneten Carlos Eduardo Velásquez eingereicht und wird von den Parteien UNE (Nationale Einheit der Hoffnung), der Regierungspartei GANA und der Patriotischen Partei (PP) unterstützt. ,,Es geht nicht um Diskriminierung, sondern um den Schutz der Familie als natürliches Element und Fundament der Gesellschaft", erklärte der Velásquez. Die Gesetzesinitiative wurde mit einer Unterschriftensammlung begleitet, die vor allem von evangelikal-fundamentalistischen Kirchen lanciert wurde und bei der über 30'000 Unterschriften zusammenkamen. Nach oben |
Auch die katholische Kirche spricht sich gegen die ,,Homo-Ehe" aus. Der Sprecher von Kardinal Rodolfo Quezada Toruño erklärte, die katholische Kirche unterstütze alles, was einer moralischen und korrekten Linie entspräche, weshalb sie gegen die gleichgeschlechtliche Ehe sei. Andrea Barrios vom Menschenrechtszentrum CALDH sieht in dieser Entwicklung einen historischen Rückschritt und erinnert an andere Momente, in denen im ,,Namen Gottes" Menschenrechtsverletzungen begangen wurden. |
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