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Gerechtigkeit, Land und Freiheit!

Fijáte 321 vom 3. Nov. 2004, Artikel 5, Seite 4

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Gerechtigkeit, Land und Freiheit!

nicht von Politik und Marktinteressen dominiert ist. - Wir fordern die Übergabe der leerstehenden Militärkaserne Nr. 18 in der Departementshauptstadt ans MTC, damit wir sie zusammen mit der lokalen Universität nutzen können, um die junge Generation zu Berufsleuten und HandwerkerInnen auszubilden und ihnen so alternative Einkunftsmöglichkeiten zur Landwirtschaftsarbeit zu bieten. - Wir fordern ein Überdenken der Politik und der Gesetze in Sachen Minen. Wir fordern das in San Marcos tätige Unternehmen Montana dazu auf, noch einmal über die Bücher zu gehen und bei ihren Entscheiden auch uns, die wir hier leben sowie unsere Mutter Erde mit einzubeziehen, wie das unsere Grosseltern seit Urzeiten gemacht haben. Zum Schluss teilen wir unseren guatemaltekischen Brüdern und Schwestern sowie der internationalen Gemeinschaft mit, dass uns nichts anderes übrig bleibt, als in Mexiko, VGKanadaNF und anderen Ländern um Exil anzufragen, weil wir in unserem eigenen Land nicht wie guatemaltekische BürgerInnen mit den entsprechenden Rechten behandelt werden." Dem Begehren der MTC-BäuerInnen wurde jedoch seitens der mexikanischen Behörden nicht stattgegeben. Jorge Mario Rosas vom mexikanischen Konsulat in Tecún Umán meinte, es gäbe keinen Grund, um die GuatemaltekInnen als Flüchtlinge anzuerkennen. ,,Der Krieg ist zu Ende, es ist besser, sie versuchen die rechtlichen Mittel in Guatemala auszuschöpfen und den Dialog mit der dortigen Regierung zu suchen", erklärte Rosas. In Guatemala selber fühlt sich auch niemand so richtig für die BäuerInnen von San Marcos zuständig: VGMarta AltolaguirreNF, Vizeaussenministerin, meinte, ihr Ministerium kümmere sich nur um Personen, die bereits das Land verlassen hätten, nicht um diejeni-

gen, die dies vorhätten. Mariel Aguilar von VGCONTIERRANF, Instanz zur Vermittlung bei VGLandkonfliktenNF, erklärte, dass es sich in diesem Fall um ein Arbeitsund nicht um ein Landproblem handle. Carlos Zuñiga von der Landwirtschaftskammer "ist das Problem unbekannt", und Präsident Berger, zum Thema befragt, meinte, es sei doch gut, dass die GuatemaltekInnen nach Mexiko zum Arbeiten gingen und ein paar mexikanische Pesos mit nach Hause brächten. Unterstützung erhielt das MTC von der Vereinigung für eine integrale Entwicklung aus VGSololáNF, ASUDI, welche zeitgleich mit der Aktion in San Marcos eine Demonstration vor der mexikanischen Botschaft in der Hauptstadt veranstaltete. Ebenso erklärte sich der Block der unabhängigen Organisationen in VGChiapasNF mit den BäuerInnen aus San Marcos solidarisch. Als nächsten Schritt überlegt sich das MTC, die Brücke am Grenzübergang Guatemala/Mexiko zu besetzen.


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