guatemala.de > Guatemalagruppe Nürnberg e. V. > Fijate
Fijáte
 

MINUGUA/ ACNUDH / CICIACS ­ nur ja keine internationale ,,Einmischung"

Fijáte 320 vom 20. Okt. 2004, Artikel 5, Seite 6

PDF Original-PDF 320 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 --- Nächstes Fijáte

MINUGUA/ ACNUDH / CICIACS ­ nur ja keine internationale ,,Einmischung"

Im Moment blockiert der guatemaltekische Kongress die Entscheidung über die Installation der ACNUDH. Umstrittener Punkt ist die Aufgabe der Kommission, jährlich einen Bericht über die Menschenrechtssituation zu Händen der UNO zu erarbeiten. GegnerInnen befürchten, diese Berichte würden Guatemala international in ein schlechtes Licht stellen und Sanktionen nach sich ziehen. MenschenrechtsaktivistInnen hingegen weisen darauf hin, dass diese Berichte rein technischer Art seien und über die Aktivitäten der Kommission Auskunft geben sollen, deren Aufgabe relativ begrenzt sei und zum Beispiel eigene Untersuchungen oder das Führen von Justizfällen nicht mit einschliesst. Ausserdem, so Juan Pablo Corlazzoli vom UNO-Entwicklungsprogramm VGPNUDNF, gäbe es genügend Berichte von Nichtregierungsorganisationen, die über die Menschenrechtssituation Auskunft geben. Nach dem Urteil des VGVerfassungsgerichtsNF von Mitte August über die Verfassungswidrigkeit der Untersuchungskommission für illegale Körperschaften und klandestine Sicherheitsapparate (CICIACS) schlug nun Vizepräsident VGEduardo SteinNF die Schaffung einer Spezialabteilung innerhalb der Staatsanwaltschaft vor, welche die Aufgaben der abgelehnten CICIACS übernehmen soll. Ein detaillierter Vorschlag über das Funktionieren und die Kompetenzen einer solchen Spezialabteilung will der Leiter der Präsidialen Menschenrechtskommission (VGCOPREDEHNF), VGFrank LaRueNF, in den nächsten Tagen ausarbeiten. Langsam scheint die Geduld der UNO am Ende zu sein. Im Fall der ACNUDH stellte sie der guatemaltekischen Regierung ein Ultimatum bis zum 13. November, um das entsprechende Dekret oder Gesetz zu verabschieden, das notwendig ist, damit die Kommission ihre Arbeit aufnehmen kann. Ansonsten würde sie sich definitiv aus dem Land zurückziehen und es gäbe keine offizielle internationale Präsenz mehr in Guatemala, welche die Menschenrechtssituation beobachten würde. MenschenrechtsaktivistInnen haben nun die Lobbyarbeit für die ACNUDH aufgenommen und bei nicht ganz unwichtigen Personen wie VGOtto Pérez MolinaNF (VGPatriotische ParteiNF) und Roxana de Baldeti (VGGANANF) erreicht, dass sie ein entsprechendes Abkommen unterstützen und Stimmen dafür sammeln würden, falls das Thema wieder dem Kongress zum Entscheid übergeben würde.


PDF Original-PDF 320 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 --- Nächstes Fijáte