guatemala.de > Guatemalagruppe Nürnberg e. V. > Fijate
Fijáte
 

Verteidigungsministerium und EMP als Geldwaschanlagen

Fijáte 319 vom 22. Sept. 2004, Artikel 4, Seite 5

PDF Original-PDF 319 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 --- Nächstes Fijáte

Verteidigungsministerium und EMP als Geldwaschanlagen

Schon 2002 wurden exzessive Ausgaben für zweifelhafte Ankäufe aufgedeckt. Unter anderem wurden 8,1 Mio. Quetzales innerhalb eines Jahres für die Essensversorgung von 20 Personen berechnet. Von sechs Militärangehörigen, darunter zwei der bereits im EMP-Fall Beschuldigten, aber auch Ex-Generalstabschef VGEnrique Ríos SosaNF und andere Kollegen aus der Führungsetage, wurde gleich Einspruch erhoben, als bekannt wurde, dass diesem Sextett vorgeworfen wird, aus der Kasse des Verteidigungsministeriums 37 Mio. Quetzales per unsauberer Überweisungen an die staatliche Hypokreditanstalt (CHN) weitergeleitet zu haben. Die Militärs berufen sich darauf, dass das Staatsgeheimnis, dem das Verteidigungsministerium unterliege, nicht aufgehoben werden dürfe, wie es vor einigen Wochen ein Richter per Urteil bereits dekretierte. Diesem Gesuch wurde jedoch nicht stattgegeben. Allein der Versuch der Nichtbefolgung eines Gerichtsbeschlusses, der in diesem Fall die Herausgabe der ministerialen Buchhaltung anwies, bringe die wenigen erreichten Fortschritte in Sachen Rechtsprechung in Gefahr, meinte VGMario PolancoNF, Leiter der Menschenrechtsorganisation VGGAMNF, dazu. Er verwies auf die dringende Notwendigkeit, dem Militär begreiflich zu machen, dass es sich nicht länger über die VGVerfassungNF stellen könne. Dieser Einstellung stimmt der Kongress zu. Nineth Montenegro wies derweil darauf hin, dass mittels einer fakultativen Konsultation des VGVerfassungsgerichtsNF das Problem der unbestimmten Reichweite des Staatsgeheimnisses eindeutig geklärt und dieses, wie beschlossen, im aktuellen Fall aufgehoben werden müsse. Richter Víctor Hugo Herrera Ríos von der ersten Strafinstanz ordnete inzwischen die Beschlagnahmung der Buchhaltungsunterlagen an. Er verwies dabei die Anwesenden, VertreterInnen der Staatsanwaltschaft, des Generalprokurats, den Verteidigungsminister selbst, Anwälte der angeklagten Militärs und Sachverständige des Rechnungsprüfungshofs, auf Geheimhaltung der zu unternehmenden Ermittlungsschritte. Bislang kennen nur dieser Richter, der Verteidigungsminister César Méndez Pinelo, dessen Finanzchef sowie Manuel Antonio Hernández Batres, der für die Ermittlungen vom Gericht bestellte Wirtschaftsprüfer, den Inhalt der Unterlagen.


PDF Original-PDF 319 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 --- Nächstes Fijáte