Wiedereingliederung abgeschlossen?
Fijáte 289 vom 16. Juli 2003, Artikel 6, Seite 5
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Wiedereingliederung abgeschlossen?
Guatemala, 16. Juni. Bei der Veranstaltung zum Abschluss des Programms zur Wiedereingliederung von Ex-KämpferInnen (PAREC II) bedauerte Phillipe Combescot, Vertreter der Europäischen Union, den mangelnden Beitrag der guatemaltekischen Regierung. Während die EU als Hauptfinanciée von PAREC mehr als 23 Mio. Quetzales (ca. 3 Mio. US-$) in die Wiedereingliederung der URNGKämpferInnen investierte, steuerte die Regierung via Nationalen Friedensfonds (FONAPAZ) nicht einmal die Hälfte des versprochenen Beitrags (Q 2 Mio.) bei. PAREC ist Teil der 1996 unterzeichneten Friedensabkommen und hatte die vollständige soziale und wirtschaftliche Wiedereingliederung der ehemaligen KämpferInnen der URNG zum Ziel. Im Rahmen vom nun abgeschlossenen PAREC II wurden laut Projektleiter Víctor Solano im Verlauf von drei Jahren 216 Projekte im landwirtschaftlichen und sozialen Bereich umgesetzt. Die demobilisierten KämpferInnen schätzten zwar die PAREC-Programme, weil es die einzige Unterstützung war, die sie überhaupt bekamen, doch kritisierten sie deren finanzielle und zeitliche Begrenztheit. Dadurch, dass die Gelder in einer gewissen Zeit ausgegeben werden mussten, fühlten sich die Ex-KämpferInnen oftmals unter Druck gesetzt und liessen sich auf Projekte ein, die nicht ihren Bedürfnissen oder Wünschen entsprachen. Mit dem Abschluss des Programms sind 1'282 Ex-KämpferInnen nun definitiv ihrem Schicksal überlassen. Viele von ihnen glauben, die EU ziehe ihre Unterstützung zurück, weil sie frustriert ist über die herrschende Korruption in der FRGRegierung. Das Ziel die Wiedereingliederung der URNG-KämpferInnen wurde nicht erreicht, wie das Beispiel der drei Demobilisierten-Fincas Nuevo Horizonte (Petén), Las Tecas (Suchitepéquez) und Santa Anita la Union (Quetzaltenango) zeigt. Nach oben |
Zwar konnte mit technischer und finanzieller Unterstützung von FONAPAZ, dem Landfonds Fontierras und der EU Land gekauft und erste landwirtschaftliche Projekte umgesetzt werden, doch sind diese (noch) nicht rentabel genug, um die Schulden bzw. Zinsen für den Landkauf zurück zu bezahlen, geschweige denn, um den Campesin@s einen menschenwürdigen Lohn zu bezahlen. VertreterInnen der drei Fincas trafen sich kürzlich mit Fontierras, um den Rückzahlungsmodus neu auszuhandeln. Ebenso fordern sie eine weiterführende technische Unterstützung durch unabhängige BeraterInnen. Laut dem Direktor von Fontierras, Manuel de Jesús Godínez, würden die Forderungen der Ex-KämpferInnen geprüft und der Dialog weitergeführt... |
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