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Recht in Sicht?

Fijáte 289 vom 16. Juli 2003, Artikel 5, Seite 4

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Recht in Sicht?

Eine andere Version deutete den Mord als Machtbotschaft seines Cousins VGRamiro LeónNF de Carpio, der einen Monat vorher vom Kongress als Bevollmächtigter der Nation ernannt worden war. Da der guatemaltekische Staat weder die vom CIDH erteilten Empfehlungen hinsichtlich einer Entschädigung der in ihren Rechten verletzten Angehörigen des Ermordeten befolgte, noch einen sauberen Ermittlungsprozess anstrengte, wurde jetzt das internationale Gericht eingeschaltet, um der 10 Jahre währenden VGStraflosigkeitNF ein Ende zu setzen. Auf unerklärliche Weise waren Beweismittel verschwunden, die Familie und involvierte Mitglieder der Staatsanwaltschaft erhielten Drohungen und Einschüchterungen, die noch andauernde Sicherheitsvorkehrungen zur Folge hatten. Der guatemaltekische Staat wird nun angeklagt wegen der aussergerichtlichen Hinrichtung Carpios. Dies wird unterstützt durch die Argumente der Verletzung des Rechts auf Leben, der psychischen und emotionalen Integrität der Familie sowie einen angemessenen Prozess, des Rechts auf Meinungsfreiheit und der politischen Rechte des Ermordeten. Für die ehemalige Staatsanwältin VGKaren FischerNF, stellt die Klage eine moralische Befriedigung dar, beinhalte sie doch die Verantwortung des Staates am Mord des Journalisten. Auch wenn sie keine Haftstrafen nach sich ziehe, sei der Prozess dennoch eine moralische Sanktion im Namen des guatemaltekischen Volkes. Die Klärung des Massakers des Plans von Sánchez, der Mord an Myrna Mack und die Folter und Geiselnahme der Universitätsprofessorin Maritza Urrutia durch den CIDH stehen noch an.


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