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Guatemala, 27. Dez. Laut Experten zeige die jüngere Geschichte des Landes, dass keiner der Kandidaten je in der ersten Runde die Präsidentschaft gewonnen hat. Einen der Gründe dafür sehen sie in der grossen Anzahl der Parteien, die an den Wahlprozessen teilnehmen, wie es auch in diesem Jahr geschehen ist. 1985 schlug  Vinicio Cerezo der Christdemokraten (DCG) in den Wahlurnen Jorge Carpio Nicolle von der inzwischen aufgelösten Nationalen Einheit des Zentrums (UCN), nachdem keiner der beiden in der ersten Runde überzeugen konnte. 1990 wiederholte sich die Geschichte: Keine der Parteien erhielt im entscheidenden politischen Kampf ausreichend WählerInnenstimmen, um die zweite Runde zu vermeiden. In diesem Fall war es der aus den vorherigen Wahlen bekannte Carpio Nicolle, der jedoch, trotz Favoritenstatus, von Jorge Serrano Elías von der Bewegung der solidarischen Aktion (MAS) übertrumpft wurde. Aufgrund eines Selbstputsches wurde Serrano Elías vor Ende seiner offiziellen Amtszeit durch Ramiro de León Carpio ersetzt. Bereits 1995 gelangte der aktuelle Präsident Alfonso Portillo für die Republikanische Front Guatemalas (FRG) gemeinsam mit Alvaró Arzú von der Partei des Nationalen Fortschritts (PAN) in die zweite Wahlrunde, aus der letzterer als Präsident hervorging.
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Obwohl 1999 geglaubt wurde, dass Portillo mit überwältigender Mehrheit die Wahlen gewinnen würde, musste er sich dennoch in einer zweiten Runde seinem Kontrahenten Oscar Berger, dazumal Kandidat der PAN stellen, um schliesslich die Regierungsführung zu übernehmen. Da auch bei den laufenden Wahlen in der ersten Runde weder Oscar Berger, dieses Mal Kandidat für die Grosse Nationale Allianz (GANA) noch Álvaro Colom von der Nationalen Einheit der Hoffnung (UNE) mehr als 50% der Stimmen erhielten, ist die zweite Runde notwendig, um eine eindeutige Entscheidung zu erreichen.
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