Auf einen unfallfreieren Jahreswechsel
Fijáte 300 vom 31. Dez. 2003, Artikel 8, Seite 5
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Auf einen unfallfreieren Jahreswechsel
Guatemala, 04. Dez. Die lokalen Feuerwehrkorps (BM) führen im vierten Jahr in Folge den "Plan Bethlehem" durch, mittels dem die Zahl der Unfälle aufgrund der Herstellung, dem Transport und dem Gebrauch von Feuerwerkskörpern reduziert werden soll, die in ihrer Mehrheit von Jungen und Mädchen verarbeitet werden. Als Beispiel nennt Eugenio Zapata, technischer Direktor der BM, den Verwaltungsbezirk San Raymundo, Sacatepéquez, in dem 98% der Haushalte sich der Fabrikation von Feuerwerksraketen widmen. Durch den Familienbetrieb sind selbst Jungen und Mädchen im Alter von rund 7 Jahren an der Produktion beteiligt. Laut Zapata starben bis 2001 durchschnittlich 85 Personen in der Zeit gegen Ende des Jahres eben wegen Vorfällen in Zusammenhang mit pyrotechnischen Spielen, durch die im Schnitt zudem 300 Personen verletzt wurden. Im Rahmen des Aufklärungs- und Schutzprogramms werden die meist minderjährigen HerstellerInnen hinsichtlich Handhabung und Löschmassnahmen unterrichtet. Auch diejenigen, die eine Verkaufsgenehmigung haben, sollen an den Kursen teilnehmen, so Zapata. Die Zahl der Unfälle habe seit Beginn des Programms bereits deutlich abgenommen. Neben den Feuerwehrkorps gehören auch das Arbeitsministerium, das Sozialversicherungsinstitut (IGGS), die Nationale Zivilpolizei (PNC) sowie die Verwaltung der Hauptstadt zu den Durchführenden des Programms. Tausende von Jungen und Mädchen im Raum Sacatepéquez wurden nun durch das "Regierungsprogramm zum Stopp der Kinderarbeit in der Pyrotechnik-Industrie" bedacht, das von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), dem Sekretariat der Präsidentengattin für Soziale Projekte (SOSEP) sowie von den Ministerien für Bildung, Gesundheit, Arbeit und Sozialvorsorge durchgeführt wurde. Nach oben |
Präsident Alfonso Portillo nebst Ehefrau Evelyn überreichten in einer Schule höchstpersönlich Weihnachtsgeschenke an die Jungen und Mädchen, die sich von der Kinderarbeit zurückgezogen hatten und nun zur Schule gehen. Vornehmlich im Raum Sacatepéquez konzentriert sich zu 90% die Produktion von pyrotechnischen Spielen für die ganze Nation. Hier gibt es mehr als 7´700 Werkstatt-Haushalte, die dieser Art des Kunsthandwerks unter minimalen Sicherheitsstandards nachgehen. Unfälle haben neben Verbrennungen auch den Verlust von Organen und eben den Tod zur Folge. Zu dem oben genannten Aufklärungsprogramm durch die Feuerwehrkorps gehören in Kooperation mit den Gemeinden erarbeitete Projekte zur Sensibilisierung, Schul- und Gesundheitsversorgung und Arbeitsplatzbeschaffung. Auf diese Weise werden derzeit 16 Schulen unterstützt, während 3´000 Mädchen und Jungen durch das Programm Stipendien für den Frieden im November, dem Hauptproduktionszeitraum der Feuerwerkskörper der Schulbesuch ermöglicht wurde. Zudem wurden zwei Fabriken für Knallkörper aufgebaut, in denen Sicherheits- und Qualitätsstandards eingeführt sind und 30 Familien sowie mehr als 150 Kinder begünstigt werden. Kinderbetreuung für arbeitende Mütter und Kredit- und Weiterbildungsprojekte in unterschiedlichen Gewerbebereichen stehen den Arbeitenden zur Verfügung. |
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