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Sicherheitsmassnahmen

Fijáte 308 vom 21. April 2004, Artikel 7, Seite 5

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Sicherheitsmassnahmen

Die Tourismuspolizei (POLITUR) soll von 325 auf 800 AgentInnen aufgestockt werden und ihr Lehrplan soll künftig auch die englische Sprache beinhalten. Auch die POLITUR setzt stark auf die Mitarbeit (sprich das Denunziantentum) der Bevölkerung. Eng einher mit dem Tourismus geht eine generelle Investition, weshalb die Massnahme nicht nur Leute aus der Tourismusbranche sondern ganz allgemein den Handelssektor erfreut, denn, wie Alejandro Sinibaldi, Direktor des guatemaltekischen Tourismusinstituts (VGINGUATNF), sagt: "Die Tourismusindustrie ist zum zweitwichtigsten Devisenproduzenten geworden und eine wichtige Basis für die Schaffung formeller und informeller Arbeitsplätze. Sie wird auch Auswirkungen haben im Kommunikationsbereich, im Bankwesen, für das Bauhandwerk, die Nahrungsmittelindustrie und für das Kunsthandwerk." In seiner Freude ging Sinibaldi gar soweit, den Tourismus als eine "Aktivität des Friedens" zu bezeichnen. Begleitete Überlandbusse Als Massnahme zum Schutz der immer häufiger auftretenden Überfälle auf Überlandbusse setzte Sicherheitskommissar Otto Pérez Molina kombinierte Schutztruppen zu deren Begleitung ein. "Zum Schutz der Reisenden" begleiten je ein Polizist und ein Armeeangehöriger neu die Überlandbusse in Richtung VGEl SalvadorNF, ins westliche Hochland sowie an der Südküste. Das Phänomen der Überfälle auf Überlandbusse ist relativ neu, während Überfälle auf urbane Busse vor allem in der Hauptstadt an der Tagesordnung sind. Interessanterweise ist es bisher in den Überlandbussen meistens erst dann zu tödlich endenden Schiessereien gekommen, wenn ebenfalls bewaffnete Passagiere meinten, die Helden spielen und ihre Mitreisenden "beschützen" zu müssen. Die Gewalt geht weiter Während der Semana Santa, der Osterwoche, starben in Guatemala 104 Personen, davon wurden 65 mit Schussoder Stichwaffen umgebracht, 15 fielen unvorsichtigen AutofahrerInnen zum Opfer. (Im Monat Januar dieses Jahres verzeichnete die Menschenrechtsorganisation VGGAMNF 109, im Februar 151 gewaltsame Morde.) Diese Zahlen sind vergleichbar mit denen des Vorjahres und bedeuten, dass alle von der Regierung Berger eingeleiteten Sicherheitsmassnahmen nicht griffen: Weder die kombinierten VGMilitärNF- und Polizeitruppen, noch die zusätzlich ausgeschickten Sicherheitskräfte, noch die aufgemotzte Tourismuspolizei. Wann merken wohl Präsident Berger und sein Sicherheitsstab, dass Gewalt weder mit Gegengewalt noch mit leeren Versprechen gestoppt werden kann?


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