Big Brother is watching you

Guatemala, 10. April. Der US-Staatssekretär für die Angelegenheiten der Westlichen Hemisphäre, Roger Noriega, versicherte bereits kurz nach dem guatemaltekischen Regierungswechsel, dass die Vereinigten Staaten Guatemala weiterhin im Kampf gegen den Drogenhandel unterstützen werden. Anders als gegenüber der vorhergehenden Staatsführung wurden diesmal keine Zielvorgaben für die Beschlagnahmung von Rauschmitteln oder der Festnahme von Kartellköpfen genannt. Noriega und der US-Botschafter John Hamilton beantragten vielmehr die Erweiterung des so genannte Plan Maya Jaguar, der nordamerikanischen Truppen, Schiffen und Luftfahrzeugen den Zugang auf guatemaltekisches Terrain erlaubt, um "humanitäre Projekte" durchzuführen. In Bezug auf die Situation der hiesigen MigrantInnen in den USA meinte Noriega, dass trotz der von Präsident George W. Bush vorgeschlagenen Reform des US-Migrationsgesetzes, nach der MigrantInnen mit der Zusage einer Anstellung eine Aufenthaltsbewilligung in den Staaten für drei Jahre mit Option auf Verlängerung beantragen können sollen, sich kurzfristig nichts verändern wird. Die Menschenrechtsdachorganisation Nationaler Rundtisch der Migrationen in Guatemala (MENAMIG) lehnte den Plan von Bush mit der Begründung ab, die Massnahme verfolge allein politische Ziele, schliesslich befindet sich die US-Nation bereits in der Endetappe des Wahlkampfs, von dem Präsident Bush seine Wiederwahl erhofft. Die MENAMIG fordert anstelle dessen integrale Programme für die guatemaltekischen Menschen auf US-amerikanischem Boden und die Stabilisierung ihres Migrationsstatus, Garantien, die Millionen Personen aus anderen zentralamerikanischen Ländern gewährt würden, deren RegierungsfüherInnen erreicht hätten, die Bedingungen ihrer BürgerInnen im Norden zu verbessern.