"Hecho en Guatemala"
Fijáte 220 vom 11. Okt. 2000, Artikel 10, Seite 6
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"Hecho en Guatemala"
Guatemala, 3. Oktober. Seit dem NAFTA-Freihandelsabkommen haben die zentralamerikanischen und karibischen Produkte an Attraktion verloren, da ihre schlechten Zollbedingungen in die Vereinigten Staaten sie längerfristig nicht wettbewerbsfähig hielten. Nach dem Hurrikan Mitch und unter dem Namen "Wiederaufbauhilfe" verabschiedete der nordamerikanische Senat im Mai dieses Jahres die sog. NAFTA-Parität für Zentralamerika und nahm verschiedene Staaten in die 1994 gegründete Karibikbeckeninitiative (ICC) auf. Nachdem schon im September Gerüchte kursierten, dass auch Guatemala, nun, nach der Verabschiedung des Patentgesetzes, zu den 'ICC -Begünstigten' gehören sollten, wurde diese Meldung am 3. Oktober von der nordamerikanischen Handelskammer bestätigt und von den guatemaltekischen UnternehmerInnen bejubelt. Die Vereinigung der Exporteure nicht-traditioneller Produkte (AGEXPRONT) spricht bereits von der Schaffung von 15'000 neuen Arbeitsplätzen im ersten Jahr der Inkrafttretung des Abkommens. Doch was beinhaltet dieses neue Zollabkommen? Die Vereinigten Staaten gestatten pro Jahr den Import (unter völliger Zollbefreiung) von 250 Millionen Quadratmeter Stoff, sofern dieser Stoff in den jeweiligen Ländern hergestellt, der verwendete Faden jedoch US-amerikanischer Herkunft ist. Ebenso soll der Import einer einmaligen Anzahl von 4.2 Millionen T-Shirt, sowie eines bestimmten Typs Büstenhalter erlaubt sein, der jedoch aus 75 % US-amerikanischem Faden hergestellt sein muss. Ausserdem sollen Handarbeiten und Kunsthandwerk von Zöllen befreit sein. Von den 250 Millionen Quadratmetern Stoff darf Honduras 25%, El Salvador 21% und Guatemala 19% (48 Millionen Quadratmeter) und die Dominikanische Republik 18% liefern. Der Rest wird unter Haiti, Costa Rica, Nicaragua und Panama verteilt. Nach oben |
Selbstverständlich knüpfen die Vereinigten Staaten die Aufnahme in die Karibikinitiative an einige Bedingungen. Eine davon ist die Einhaltung der internationalen Arbeitsrechte. Die USA droht damit, in einem Jahr in allen Ländern (ausser Costa Rica) eine diesbezügliche Kontrolle durchzuführen. Weiter verlangen die Vereinigten Staaten, die Richtlinien der WTO zu verfolgen. Und zu guter Letzt, und das ist wohl der grosse Hacken an der Sache, werden die begünstigten Staaten dazu aufgefordert, den us-amerikanischen Kampf gegen Korruption und Drogenhandel (also die US-Militarisierung) zu unterstützen und die internationalen Patentrechte einzuhalten. |
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