Neuer Name, altes Kleid: Escuela de las Américas
Fijáte 224 vom 6. Dez. 2000, Artikel 10, Seite 5
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Neuer Name, altes Kleid: Escuela de las Américas
Guatemala, 11. November. Jeden November versammeln sich tausende von Menschen in Fort Benning, USA, um an die Morde zu erinnern, die Absolventen der School of the Americas/ Escuela de las Américas (SOA) auf der ganzen Welt begangen haben. Im selben Zuge verlangen sie jeweils die Schliessung der Institution. Die Escuela de las Américas wurde 1946 in Panamá gegründet, mit dem Ziel, das lateinamerikanische sowie das karibische Militär zu unterstützen. Die von John F. Kennedy gegründete Allianz für den Fortschritt gab der 'Schule' 1963 ihren Namen. Ab diesem Zeitpunkt wurde die Escuela in die US-amerikanische Strategie des kalten Krieges integriert. Viele bekannte und unbekannte Menschenrechtsverletzer haben an der Escuela de las Américas ihr Handwerk erlernt. 1984 wurde die Einrichtung, unter Druck der panamaischen Öffentlichkeit, in die USA, nach Fort Benning verlegt. Seit einigen Jahren behauptet die SOA, keine Techniken mehr zu unterrichten, die gegen die Menschenrechte verstossen. Trotz dieses Versprechens existieren weiterhin Unterrichtseinheiten wie "Waffenkampf", "psychologische Kriegsführung" und "Kommandostrategie". Nur einer von 42 Kursen, der sich "demokratische Unterstützung" nennt, befasst sich mit dem Erhalt von Menschenrechten. 1997 haben nur 13 Auszubildende diesen Kurs belegt, während 118 an den Vorträgen zu "militärischem Denken" teilnahmen. Nach oben |
Das Pentagon reagierte nun endlich auf den öffentlichen Druck und versprach, die SOA zu 'reformieren', was aber nicht mehr als eine Veränderung des Namens und einiger unwichtiger Kleinigkeiten bedeutet: Am 12. Dezember soll die "Schule der Mörder", wie sie auch genannt wird, offiziell geschlossen werden, um am 17. Januar 2001 unter dem Namen Institut für Kooperation und Sicherheit wieder geöffnet zu werden. Die Menschenrechtsorganisation SOA WATCH, die jedes Jahr die Demonstrationen vor der Schule organisiert, gibt sich auch mit den neusten Entwicklungen nicht zufrieden. "Wir wollen der Gewalt der SOA und den Versuchen des Pentagons, diese zu vertuschen, verschiedene und kreative Formen des Widerstands entgegensetzen", heisst es in einer Erklärung der Organisation. |
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