Urwald ja, Öl nein!
Fijáte 224 vom 6. Dez. 2000, Artikel 11, Seite 5
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Urwald ja, Öl nein!
Guatemala, 24. November. Unter diesem Slogan haben Mitglieder der Umweltorganisation Madre Selva gegen die Verzögerung der Untersuchung gegen die Ölfirma Basic Resources protestiert. Vor einem Jahr hat die Organisation eine Klage gegen die in der Laguna del Tigre, Petén, operierende Ölfirma, einer Tochterfirma der US-amerikanischen Andarko Petroleum Corporation, eingereicht. Die Anschuldigung: Umweltzerstörung und illegaler Ölabbau. Selbst der Generalprokurator der Nation, Carlos García Regas, anerkannte, dass der Vertrag, auf den die Basic Resources sich rechtlich abstützt und den sie mit der guatemaltekischen Regierung im Jahre 1992 abgeschlossen hat, nicht rechtsgültig ist. Trotzdem hat die Staatsanwaltschaft bisher nichts unternommen, um gegen die Basic vorzugehen. Als 'clownesk' bezeichnete Madre Selva das Verhalten der Staatsanwaltschaft und als einen Beweis dafür, dass die Gesetze in Guatemala nicht angewendet werden. Entsprechend gestaltete die Umweltorganisation denn auch ihre Protestkundgebung: Mit Clowns und Mariachis, die für einmal ihre Corridos mit umweltschützerischen Texten sangen, forderte die Organisation den sofortigen Beginn der Untersuchung. In letzter Zeit wurden auch immer wieder Meldungen verbreitet, die über Lecks in den Leitungen der Förderstationen der Basic berichteten. Der jüngste Vorfall dieser Art fand in Raxhujá, Alta Verapaz, statt, wo 18 Fässer Öl ausliefen. Nach offiziellen Untersuchungen des Umweltsekretariates hiess es, der Unfall sei von einer Gruppe Bauern provoziert worden, mit dem Ziel, die Ölfirma zu erpressen. Dass es sich aber hier um chronische Unterhaltsprobleme der Leitungen handelt bzw. um Gleichgültigkeit gegenüber der Natur, beweist eine Reportage des deutschen Journalisten Andreas Boueke (abgedruckt in der letzten ila). Er konfrontierte nämlich den Präsidenten von Basic, Rodolfo Sosa, mit den Ergebnissen seiner Recherche vor Ort und wurde als erstes gleich einmal von dessen Schergen bedroht. Nach oben |
Immerhin sah sich Sosa gezwungen, an einer Pressekonferenz Stellung zur Ölverschmutzung im Urwald zu nehmen. Er gab zu, dass es auf dem Gelände der Basic in Alta Verapaz 15 Stellen gegeben habe, wo sich ausgelaufenes Öl mit Wasser mischte. Zu den Fotos mit den ölverschmutzten Stellen, die Boueke ihm vorlegte, meinte er, erstens seien diese Lecke von früheren Betreibern der Ölstation und zweitens sei die Basic dran, diese Verschmutzungen zu reinigen, sieben der fünfzehn Stellen seien bereits gesäubert. Danach sah es jedoch nicht aus, als wenige Wochen zuvor der Journalist die Fotos gemacht hatte. |
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