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"Ausnahmsweise" in San Marcos, Xela und Huehue

Fijáte 373 vom 29. November 2006, Artikel 3, Seite 4

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"Ausnahmsweise" in San Marcos, Xela und Huehue

Zehn Hausdurchsuchungen wurden durchgeführt, doch keiner der der Polizei bekannten "Köpfe" gefunden. Sperisen bleibt optimistisch: "Wir haben eine Liste von zahlreichen Anführern von kriminellen Gruppen, die an der Grenze operieren, wir haben sie nicht gefunden, aber das wird alles noch kommen."

Derweil bleibt es der gesamten Bevölkerung der Munizipien während acht Tagen untersagt, sich ob öffentlichem oder privatem Anlass zu versammeln; sie dürfen, auch wenn sie eine Genehmigung haben, keine Waffen bei sich tragen und müssen auf Nachfrage ihr Fahrzeug durchsuchen lassen und reportieren, wohin sie gehen oder fahren. Das VGMenschenrechtsprokuratNF (PDH) verfolgt bereits die ersten Beschwerden wegen Autoritätsmissbrauchs sowie wegen der Entwendung und Zerstörung der Identitätsdokumente von MigrantInnen. "Es wurde ihnen nicht erlaubt, mit irgendeiner Person Kontakt aufzunehmen", berichten PDH-VertreterInnen.

Während einige der Bürgermeister und Gouverneure die Operation begrüssen, meldet Menschenrechtsaktivistin VGHelen MackNF Zweifel an: "Ich finde es in Ordnung, dass die Regierung das Verbrechen kontrollieren will, aber die Resultate rechtfertigen nicht die Einschränkung der Rechte der Bevölkerung. Der wahre Schmuggel von Hühnereiern kommt in Lastwagen ins Land rein und nicht in sechs Stapeln zu je 360 Eiern." Sie vergleicht die aktuelle Aktion mit den vorherigen Razzien, bei denen ebenfalls "bloss der Kleinhandel im Visier war. Entweder verfolgen sie gar nicht die Intention, ernsthaft gegen das Verbrechen vorzugehen oder der zivile VGGeheimdienstNF ist richtig schlecht", resümiert Mack.


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