Gegen Gewalt gegen Frauen: der 25. November
Fijáte 373 vom 29. November 2006, Artikel 2, Seite 3
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Gegen Gewalt gegen Frauen: der 25. November
Guatemala, 25. Nov. Die Zahlen schwanken, wie gewohnt. Zwischen 485 - Angabe der Frauenorganisationen, 511 - registrierte Fälle durch die Nationale Zivilpolizei ( Diese Aneinanderreihung anonymer Zahlen weist auf ein komplexes Phänomen hin: Die Morde an Frauen und Mädchen - während auch in diesem Jahr die Zahl der Morde an Jungen und Männern ebenfalls dramatisch und unaufhaltsam ansteigt - gelangen allein numerisch in die guatemaltekische Öffentlichkeit. Die Medien berichten zwar jeden Tag vom Fund von soundsovielen Leichen im ganzen Land, nennen ohne Rücksicht auf den Datenschutz die Namen und Herkunft der Identifizierten, und am nächsten Tag sind schon wieder neue Tote gefunden. Fehlende Kapazitäten - personelle, fachliche, infrastrukturelle -, nicht selten fehlender Wille von Seiten der zuständigen Ermittlungsinstanzen und fehlende Koordination zwischen diesen sorgen für unterschiedlichen Angaben, nicht nur, was die Anzahl der Ermordeten angeht, sondern sogar die Todesart, Verletzungen und Personenbeschreibungen. Ermittlungen werden, wenn überhaupt, halbherzig aufgenommen, aber selten zu Ende geführt: Mit der Erklärung, der Mord der Frau sei auf das Konto der Und das in manchmal absurder Form. So ereignete sich am 9. November ein Autounfall, verursacht durch einen betrunkenen Fahrer, der in ein voll besetztes Fahrzeug fuhr. Eine der Insassen starb noch am Unfallort, ihre Schwester und eine Freundin wurden schwerverletzt ins Krankenhaus gebracht. ZeugInnen sagten aus, dass der den Unfall verursachende Fahrer, Asisclo Valladares Molina, so besoffen war, dass er noch nicht einmal gehen konnte. Dennoch schaffte er es, die Polizei von seiner Version des Vorfalls zu überzeugen, so dass er selbst laufen gelassen wurde: Der Fahrer des anderen Autos, Schwager der Verstorbenen, sei Schuld gewesen. Valladares ist nämlich nicht Irgendwer, sondern ehemaliger Präsidentschaftskandidat, ehemaliger Botschafter Guatemalas in Rom und 1992 hatte er das Amt des Generalprokuristen inne. Doch vornehmlich durch die beharrliche Arbeit der Frauenorganisationen und die durch diese provozierte internationale Aufmerksamkeit, werden zumindest seit wenigen Jahren auch in Guatemala Geschlechtergetrennte Statistiken geführt und die Gewalt an Frauen ist öffentlich verurteiltes Thema. Die Verbreitung der Information über die Rechte der Frauen und die Enttabuisierung der Leiden der Frauen in viel zu vielen Lebenslagen durch die ausgeübte Dominanz der Männer, ist Erklärung für den Anstieg der registrierten Anzeigen von Gewalttaten. Laut Lateinamerikaweiten Studien geben die Aggressoren als Motiv für ihre Gewalt gegen die Frau im eigenen |
Mit Unterstützung der Aufgrund der Passivität des guatemaltekischen Justizsystems, hat die |
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