Verurteilung Kubas in Genf zieht Kreise
Fijáte 236 vom 30. Mai 2001, Artikel 4, Seite 4
Original-PDF 236 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 --- Nächstes Fijáte
Verurteilung Kubas in Genf zieht Kreise
Guatemala, 23. Mai. Der kubanische Staatschef Fidel Castro Bezüglich Guatemala erklärte Castro, würden weder die kubanischen ÄrztInnen abgezogen noch müssten die guatemaltekischen StudentInnen, die mit einem Stipendium in Havanna studieren, nach Hause zurückkehren. In Guatemala jedoch löste die Geschichte um die Stimmabgabe gegen Kuba eine Staatskrise aus. Die offizielle Erklärung lautete, Guatemala habe sich gegen Kuba ausgesprochen, weil Kuba die Auslieferung von drei guatemaltekischen StaatsbürgerInnen verweigere. Diese Erklärung wurde jedoch von der Presse als 'ein beschämender Ausweg des Schwachen' bezeichnet, als einige Tage später ganz andere Informationen an die Öffentlichkeit drangen: Laut dem kubanischen Kanzler, Felipe Pérez Roque, hat der guatemaltekische Präsident Portillo Ende März präzise Angaben an seine Delegation nach Genf geschickt, sich der Stimme zu enthalten, falls eine entsprechende Resolution gegen Kuba eingereicht würde. Einen Monat zuvor hatte Portillo einen Brief an Fidel Castro geschickt, in dem es hiess: "Wir GuatemaltekInnen sind stolz darauf, dass Kuba und unser Land Hand in Hand ein einziges, gemeinsames Ziel verfolgen: Das Wohlergehen aller LateinamerikanerInnen. Es ist erfreulich, Señor Presidente, dass die Grosszügigkeit und Freundlichkeit unserer beiden Völker es erlauben, unsere bilateralen Beziehungen auszubauen, die jeden Tag stärker, intensiver und vielversprechender sind". Noch zwei Tage vor der Abstimmung in Genf, die zur Verurteilung Kubas führte, versprach Portillo dem kubanischen Botschafter, dass sich Guatemala der Stimme enthalten werde. Am 17. April dann, kurz bevor die Stimmabgabe stattfand, rief Präsident Portillo persönlich den guatemaltekischen Botschafter in Genf an, um ihm zu befehlen, für die Verurteilung Kubas zu stimmen. Dies alles ist nicht weiter erstaunlich, es liegt auch die Vermutung nahe, dass alles auf Druck der |
Wenige Tage darauf reiste Portillo zu einem Staatsbesuch nach Godoy selber bezeichnete seine Entlassung als einen politischen Schlag gegen die engen MitarbeiterInnen Portillos. Seit dem Skandal um die Fälschung des Alkoholgesetzes, in den Kongresspräsident Nach der Bekanntgabe der Entlassung Godoy's versammelten sich rund fünfzehn Portillo nahestehende Kabinettsangehörige, die alle nicht Mitglieder der FRG sind, um ihre Zukunft in dieser Regierung zu diskutieren. An dem Treffen nahmen nebst Gutíerrez und Godoy u.a. der Leiter von Unterdessen ist Portillo von seiner Reise nach Japan zurückgekehrt und enthält sich vorläufig jeden Kommentars. |
Original-PDF 236 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 --- Nächstes Fijáte