'Hohe Wellen' in Champerico
Fijáte 235 vom 16. Mai 2001, Artikel 10, Seite 6
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'Hohe Wellen' in Champerico
Guatemala, 9. Mai. Im Fischer- und Touristenort Champerico kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen selbständigen Fischern und den ortsansässigen Fischereibetrieben Pesca S.A. und Camarones del Sur S.A. (CAMARSA). Das Problem begann bereits 1995, als die Pesca S.A. den Besitzer wechselte, die Arbeitszeiten von acht auf vierzehn Studen täglich angehoben und die Löhne gesenkt wurden. Ausserdem veranlasste das Unternehmen die Trockenlegung von zwei Flussmündungen, die für die Arbeit der selbständigen Fischer von grosser Wichtigkeit waren. Die jüngsten Zusammenstösse entstanden, nachdem Pesca S.A. und CAMARSA einen zwei Kilometer langen Uferstreifen einzäunte und so den Fischern das Anlegen ihrer Boote verunmöglichte. Es kam zu einem Treffen zwischen den Fischern, der Gemeindebehörde und dem Anwalt des Unternehmens. Nebst der Entfernung des Zaunes forderten die Fischer die Lösung eines ökologischen Problemes, durch das die noch bestehende Flussmündung verschmutzt wird. Ausserdem verlangten sie die Freilassung von zwei Fischerkollegen, die verhaftet wurden, als sie den Zaun durchbrachen. Die Verhandlungen führten zu keinem Ergebnis, der Geschäftsführer der Pesca S.A., Gustavo Adolfo Monterroso, weigerte sich, ein Abkommen zu unterzeichnen. Als dann die aufgebrachten Fischer versuchten, Monterroso zu lynchen, griff die Polizei ein und es kam zu wüsten Kämpfen. Dabei wurden mehrere Personen verletzt, ein vierzehnjähriger Junge musste mit Schusswunden hospitalisiert werden und starb später an seinen Verletzungen. Obwohl am nächsten Tag die Strassenkämpfe zwischen der Polizei und den Fischern weiterging, verstärkt noch durch hunderte von BewohnerInnen der Gemeinde Nuevo Cajolá, konnte eine Einigung erzielt werden und ein Gespräch mit allen Beiteiligten beim Landwirtschaftsministerium vereinbart werden. Nach oben |
Zuvor jedoch nahmen die Fischer den Bürgermeister Santiago Peréz als Geisel und zwangen ihn, die nötigen Schritte zu veranlassen, dass 16 während den Auseinandersetzungen verhaftete Fischer freigelassen wurden. |
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