Mexikanische Regierung veröffentlicht Buch über guatemaltekische Flüchtlinge
Fijáte 194 vom 22. Sept. 1999, Artikel 4, Seite 3
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Mexikanische Regierung veröffentlicht Buch über guatemaltekische Flüchtlinge
Mexiko, 30. August. Unter dem Titel "Guatemaltekische Flüchtlinge in Mexiko" hat die mexikanische Regierung ein Buch mit Lebensgeschichten guatemaltekischer Flüchtlinge während ihrer Zeit im mexikanischen Exil veröffentlicht. An der Herausgabe dieses Zeitdokumentes waren 45 AutorInnen beteiligt, darunter VertreterInnen von Hilfsorganisationen, dem UNO- Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR), der guatemaltekischen und mexikanischen staatlichen Flüchtlingshochkommissionen (COMAR und CEAR) sowie die Flüchtlinge selbst. "Das Buch soll helfen, die Erinnerung an Vergangenes wachzuhalten und soll eine Warnung für die Zukunft sein. Diese Seiten sind voller Zeugnisse, Erinnerungen und Bilder von guatemaltekischen Flüchtlingen in Mexiko", erklärte ein Vertreter der mexikanischen Regierung bei der Präsentation des Buches. Zur Buchpräsentation im mexikanischen Nationalpalast waren verschiedene mexikanische und guatemaltekische Persönlichkeiten eingeladen, darunter der mexikanische Botschafter in Guatemala, Guatemalas Präsident Alvaro Arzú, die Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchú, Carlos Montejo als Vertreter der beratenden Versammlung der entwurzelten Bevölkerung Guatemalas (ACPD), und andere. In seiner Rede dankte Alvaro Arzú der mexikanischen Regierung und Bevölkerung für die Hilfe, die sie für die guatemaltekischen Flüchtlingen geleistet haben. Das Flüchtlingsthema sei sehr wichtig im ganzen Friedensprozess und bei der Wiederversöhnung. Die Rückkehr nach Guatemala bedeute das Ende eines schmerzhaften Kapitels des bewaffneten Konfliktes in Guatemala. (Nach bis zu zwanzig Jahren Exil in Mexiko, vor allem in den Staaten Chiapas, Campeche und Quintana Roo, haben lauf offiziellen Zahlen rund 48'000 guatemaltekische Flüchtlinge entschieden, in ihre Heimat zurückzukehren. Weitere rund 22'000 sind in Mexiko geblieben.) Nach oben |
Laut dem Vertreter der ACPD, Carlos Montejo, hat der schwierigste Teil der Rückkehr erst begonnen. Auch wenn die guatemaltekische Regierung den Flüchtlingen Land zur Verfügung stelle, welches sie jedoch kaufen müssen, lasse ihre ökonomische, politische, soziale und kulturelle Integration nach wie vor zu wünschen übrig, meinte Montejo. Dies beweise auch das genau zwei Wochen vor der Buchveröffentlichung gefällte extrem milde Urteil im Fall Xamán, gegen die 25 Soldaten, welche im Jahr 1995 11 Mitglieder einer Rückkehrgemeinde töteten. |
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