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Angriffe auf die Menschenrechte und ihre VerteidigerInnen

Fijáte 423 vom 19. November 2008, Artikel 4, Seite 5

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Angriffe auf die Menschenrechte und ihre VerteidigerInnen

Auch die Angestellten des Justizsektors sind in diesem Jahr vermehrt Ziel von Einschüchterungsversuchen oder auch Mordopfer geworden. Laut Statistik des Justizsystems sind bei diesem heuer schon 67 Anzeigen von Richter-Innen und AnwältInnen wegen Drohungen eingegangen, zwei Personen sind ermordet worden, 2007 waren es 50 Anzeigen wegen Einschüchterung. Die am stärksten betroffene Berufsgruppe sind die StrafrichterInnen, die meisten Übergriffe finden in der Hauptstadt, VGQuetzaltenangoNF und VGEscuintlaNF statt.

Aufgrund der Bedrohungen haben 80 Justizangestellte Personenschutz, zum Grossteil durch justizeigenes Personal, 29 Personen stehen unter Schutz der VGNationalen ZivilpolizeiNF (PNC).

Unter denen, die ständig per Telefon bedroht werden, ist der Richter Eduardo Cojulum, der die ZeugInnenaussagen von Überlebenden der VGMassakerNF aus dem internen bewaffneten Konflikt aufgenommen hat, die der VGSpanischeNF Gerichtshof für seinen Prozess wegen VGVölkermordesNF gegen fünf guatemaltekische ehemalige hohe VGMilitärsNF und zwei Zivilisten braucht. Auch wird der Staatsanwalt Napoleón Gutiérrez bedroht, er war zuständig als Ermittler für die Entscheidung, dem Abgeordneten und ehemaligen Kongresspräsident Eduardo Meyer die Immunität zu entziehen.

Die VGMyrna-Mack-StiftungNF hat passend zu diesem Thema kürzlich eine Studie veröffentlicht, laut der seit 2001 bis heute noch keine einzige Anzeige wegen Bedrohungen oder Gewalt gegen Justizangestellte gerichtlich geklärt worden ist.


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