AktivistInnen bedroht
Fijáte 386 vom 30. Mai 2007, Artikel 5, Seite 6
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AktivistInnen bedroht
Guatemala, 23. Mai. Amnesty International resümierte jetzt das vergangene Jahr in Sachen Menschenrechte - und Guatemala ist demgemäss eins der zentralamerikanischen Länder, in denen die Zahl der Morddrohungen gegen MenschenrechtsaktivistInnen, Frauen und Kinder angestiegen ist. Ausserdem sticht das Land hervor in Bezug auf die fehlenden Fortschritte im Kampf gegen die Straflosigkeit. Die guatemaltekische Einheit zum Schutz von MenschenrechtsaktivistInnen veröffentlicht die Daten dazu: In 2006 wurden 278 Attacken registriert, 19,4% mehr als im Jahr zuvor mit 224 Übergriffen. Auch das laufende Jahr zeigt diesbezüglich keine Neuerungen. Im Gegenteil: Der Nationalen Menschenrechtsbewegung (MNDDHH) wurden zwischen Januar und April gar 100 Fälle gemeldet, 9 davon wurden bereits widerlegt, zwei werden derzeit noch untersucht. Waren in den ersten Monaten des Jahres vor allem nationale Organisationen, die zu den Themen Umwelt oder Menschenrechte arbeiten, Opfer von Einschüchterungsaktionen, Morddrohungen und Ermordungen, melden seit Ostern auch vermehrt internationale Nichtregierungsorganisationen Überfälle und Diebstähle gegen ihre Mitarbeitenden und Büros. So denunzierten die irische TROCAIRE und die spanische ACSUR, die mit dem guatemaltekischen Entwicklungskollektiv CPDL ein Bürogebäude teilen, einen Einbruch und Raub von Gegenständen, die Informationen über ihre Arbeit enthielten, während andere Wertgegenstände nicht entwendet wurden. Die britische NRO ActionAid erlebte ähnlichen Vorfall. Nach oben |
Eindeutig auf seine Arbeit bezogen waren die zwei innerhalb von zehn Tagen verübten Übergriffe auf das europäisch-kanadische Konsortium Consejería en Proyectos (PCS für seine englischen Initialen). Im Rahmen des von PCS initiierten Internationalen Treffens "Die kollektive Erinnerung miteinander teilen: Psycho-soziale Begleitung und gesamtheitliche Justiz für Frauen, die Opfer sexueller Gewalt in bewaffneten Konflikten wurden", wurde ein PCS-Mitarbeiter im Wagen der Institution von zwei Bewaffneten überfallen und sexuell bedroht, ihm wurde sein Bargeld und schliesslich das Auto geklaut, das ein Kennzeichen der internationalen Mission trägt. Zehn Tage später erhielt derselbe Mitarbeiter auf seinem privaten Mobiltelefon einen anonymen Anruf, in dem er wüst beschimpft und er und das gesamte PCS-Team bedroht wurden. |
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