Lateinamerika gegen den Kapitalismus und für die Jugend?
Fijáte 422 vom 05. November 2008, Artikel 3, Seite 4
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Lateinamerika gegen den Kapitalismus und für die Jugend?
San Salvador, 31. Okt. Grosse Erwartungen waren an den XVIII Iberoamerikanischen Gipfel Ende Oktober in El Salvador gestellt worden. Dies war zum einen bedingt durch die ideologische Breite und Zusammensetzung der erwarteten 23 Staatsoberhäupter, darunter die Präsidenten bzw. Premierminister von Nichtsdestotrotz einigten sich die Teilnehmenden auf dem Gipfel angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise auf ganz neue Töne: Oftmals selbst für die Krise verantwortlich gemacht, weil sie nicht die auferlegte Finanzorthodoxie befolgen würden, inszenierten die Staatsoberhäupter sich einmal mehr und kündigten an, den Und sie versuchten nacheinander, sich gegenseitig zu übertrumpfen in ihrer Kapitalismuskritik: |
Trotz vorheriger Befürchtung, die Wirtschaftskrise könne alle Aufmerksamkeit des Gipfels auf sich ziehen, und ganz vom eigentlich gestellten Thema "Jugend und Entwicklung" ablenken, wurde dafür doch ausreichend Zeit eingeräumt mit dem Ergebnis, dass die Staatschefs und -chefinnen die Verpflichtungserklärung von San Salvador für die Jugend und Entwicklung billigend unterzeichneten. Somit haben sie für ihre Staaten nun die Verbindlichkeit übernommen, eine "zentrale Rolle in der Festlegung von Politiken zu spielen, die darauf abzielen, die Lebensqualität der jungen Leute zu verbessern und Gesellschaften zu schaffen, die integrierender, gerechter und solidarischer sind." Unterdessen erreichte den guatemaltekischen Präsidenten In einer Parallelveranstaltung ersuchten Jugendliche aus ganz Lateinamerika die Regierungen um einen Notfallplan, um zu verhindern, dass sie, die Jugendlichen "fortwährend Opfer der aktuellen Wirtschaftskrise und der Rezession werden, die die unterentwickelten Länder treffen wird", so das Organisationskomitee des Jugendfestivals 2008. Mit der Unterstützung anderer sensibler Generationen, progressiver Regierungen und der Mehrheit der Armen von Lateinamerika, Spanien und Portugal "werden wir Vereinbarungen entwickeln, damit die Jugendlichen zu Rechtssubjekten werden", mit "friedlichen Aktionen, institutionellen Absprachen und Aufrufen, um einen Konsens innerhalb der jugendlichen Bevölkerung zu erreichen." Dabei solle der Plan Finanzetats beinhalten, die Arbeitsplätze schaffen für UniversitätsabgängerInnen, ausreichend Mittel für Schulen und öffentliche Hochschulen stellen, und die Verbreitung von Kultur und Kunst, der Aufklärung in sexueller und reproduktiver Gesundheit sowie einer Kultur für den Frieden garantieren." |
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