Achtung Kanada!
Fijáte 404 vom 20. Feb. 2008, Artikel 3, Seite 3
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Achtung Kanada!
Guatemala, 11. Feb. Mitte Februar organisierte der Guatemaltekische Fonds für Indigene Entwicklung (FODIGUA) ein Seminar mit dem Titel: "Wirtschaftliche Chancen und Indigene Entwicklung". Thema war Minen-Exploration und -Abbau in Guatemala. Geladen waren VertreterInnen aus Gemeinden, die von den Folgen des Minenabbaus betroffen sind aus Alta und Baja Verapaz, Guatemala, Huehuetenango, Izabal, Retaluleu und San Marcos. Zu Beginn der Veranstaltung stellten sich die SeminarleiterInnen von FOCAL vor, der Kanadischen Stiftung für die Amerikas, die gleich die indigene Entwicklung aus Sicht der Bergbauindustrie darstellten. Danach gaben sie vor, "unsere Vorschläge kennenzulernen und einen Dialog zu initiieren zwischen Staat, Minenunternehmen und den indigenen Gemeinden", beschrieben die Teilnehmenden erbost die Skrupellosigkeit der Veranstaltenden in einem Kommuniqué. Denn diese selbst informierten darüber, dass der Workshop u.a. ko-finanziert würde von den in Guatemala vielerorts aktiven Minenunternehmen Goldcorp (das Montana Exploradora von Guatemala finanziert) und Skye Ressources (Financier der Guatemaltekischen Nickelkompanie (CGN). Die Teilnehmenden erkannten sofort Tendenz und Intention des Seminars und kündigten ihre weitere Präsenz. Schliesslich kenne die Öffentlichkeit dank der 17 durchgeführten Volksbefragungen die Ablehnung der Minentätigkeiten in den Gemeinden. Dass just die Firmen, die vor Ort die gravierendsten Schäden hinterlassen, solche Fortbildungsveranstaltungen finanzieren, sei unerhört. Und völlig inakzeptabel, dass sie auf diese Weise das Vertrauen der Gemeinden missbrauchen und instrumentalisieren. Und das auch noch mit Unterstützung des guatemaltekischen Staates! Nach oben |
FOCAL, 1990 per Kabinettsentscheid gegründet mit dem Mandat, die Beziehungen zu Lateinamerika zu vertiefen und dabei vor allem zwischen Zivilgesellschaft, Regierungen und dem Privatsektor zu vermitteln, wird als autonome Nicht-Regierungsorganisation dargestellt, gilt aber eindeutig als rechter Arm der Regierung Kanadas. Seit Unterzeichnung des Freihandelsvertrags NAFTA zwischen Mexiko, den USA und Kanada orientiert sich Kanada gefällig an der US-amerikanischen neoliberalen Expansionspolitik. Ungerechtfertigterweise geniesst Kanada eine Art solidarischen Ruf und nutzt so oft unerkannt die ihm geöffneten Türen für seine US-amerikanische Mission. |
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