Wechsel in der Bankenaufsicht
Fijáte 405 vom 05. März 2008, Artikel 3, Seite 3
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Wechsel in der Bankenaufsicht
Guatemala, 29. Feb. Der nicht erst um den Jahreswechsel 2005/ 2006 in die Kritik geratene Willy Zapata legte dieser Tage sein Amt als Leiter der Bankenaufsichtsbehörde (SB) nieder. Im Dezember 2004 war er von Ex-Präsident Óscar Berger als solcher benannt und im Oktober 2006 für weitere vier Jahre bestätigt worden. Als Grund seiner Kündigung gab Zapata an, bei der Weltbank als Hauptberater des Geschäftsführers der Abteilung für Venezuela, Mexiko und Zentralamerika tätig zu werden. Während der Bankenkrise Ende 2005 mit dem Zusammenbruch der Banken Bancafé und Banco de Comercio wurde seine Amtsführung in Frage gestellt mit der Konsequenz, dass ihm noch neun Rechtsprozesse anhängen. Unter anderem wird ihm unterlassene Anzeigenerstattung und unterlassene Pflichterfüllung vorgeworfen, da er am 23. Januar 2006 eine Resolution der Bankenaufsichtsbehörde unterzeichnete, in der Abstand von einer Anzeige genommen wurde, mit der die prekäre Situation der Banco der Comercio deutlich früher bekannt geworden wäre. Während Zapata die damaligen Geschehnisse als Erfahrung bezeichnet, die geholfen habe, die Kontrollen und die Gesetzgebung in Bezug auf Finanzgruppen zu verbessern, verhing die Staatsanwaltschaftsabteilung für Verwaltungsdelikte präventiv ein Ausreiseverbot gegen ihn, um seine Anwesenheit für das Ermittlungsverfahren zu sichern. Wiederholt fanden bereits einige Anhörungen im Interventionsfall der Banco der Comercio statt, doch vorangegangen ist der Prozess noch nicht, zu viele betroffene AnlegerInnen, die ihr Geld dabei verloren haben, müssen dafür verfahrensgerecht organisiert werden. Nichts verlautete darüber, ob der Gerichtsprozess, in dem Zapata unweigerlich zur Verantwortung gezogen wird, nachträglich Auswirkungen auf seine Jobaussichten bei der Weltbank haben wird. Nach oben |
Derweil ging der Wunsch von Präsident Colom in Erfüllung, der seinen Wunschkandidaten Édgar Barquín als Nachfolger für Zapata inzwischen ernannt hat. Dieser, streicht Colom hervor, blicke auf 27 Jahre Erfahrung in der Bankenaufsichtsbehörde und ist - und bleibt - von Anfang an Wirtschaftsberater der neuen Regierung. Wie zu erwarten fand sich Barquín dann auch in dem Dreigespann der Kandidaten, die die Währungsaufsicht pflichtgemäss präsentierte und aus dem der Präsident wählen konnte. Barquín wird erst einmal die Amtsperiode seines Vorgängers beenden, voraussichtlich bis Oktober 2010. |
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