Ileana Alamilla ist neue Präsidentin der APG
Fijáte 326 vom 19. Jan. 2005, Artikel 8, Seite 5
Original-PDF 326 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 --- Nächstes Fijáte
Ileana Alamilla ist neue Präsidentin der APG
Guatemala, 14. Jan. Im Jahr 2004 starben weltweit 120 JournalistInnen bei der Ausübung ihres Berufes, 67 allein im Irak und mindestens drei Viertel von allen wurden ermordet. In Guatemala gingen gemäss Angaben des Menschenrechtsprokurats (PDH) im vergangenen Jahr 60 Anzeigen wegen Morddrohungen gegen oder wegen Angriffen auf JournalistInnen ein. Der jüngste Fall betrifft den in Guatemala lebenden kubanischen Schriftsteller und in der Tageszeitung elPeriódico schreibenden Kolumnisten Ariel Ribaux, auf den am 10. Dezember aus nächster Nähe geschossen wurde, wobei er lebensgefährlich verletzt wurde. Die Einschränkung der Pressefreiheit und die Verweigerung des Rechts auf freie Meinungsäusserung in Guatemala ist gemäss Menschenrechtsprokurator Sergio Morales immer noch ein grosses Problem und verleiht der Regierung auf internationaler Ebene ein schlechtes Image. Auch MitarbeiterInnen der Nachrichtenagentur CERIGUA sind immer wieder Opfer von Drohungen und Übergriffen. Vor einigen Tagen traf es den lokalen Korrespondenten des Departements Sololá, Alfonso Guárquez, der bei der Berichterstattung über die Ereignisse in Los Encuentros von Polizeibeamten behindert und bedroht wurde. Vom Departementsgouverneur wurde er gar beschuldigt, einer der Drahtzieher des Protests gewesen zu sein, was mit der Ausstellung eines Haftbefehls gegen ihn quittiert wurde. Neben der täglichen Verbreitung selbst recherchierter Information verpflichtet sich CERIGUA auch der kritischen Analyse der Berichterstattung der guatemaltekischen Mainstream-Medien sowie dem Führen einer Statistik über die Übergriffe auf Medienschaffende. Nach oben |
CERIGUA leistet einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung von sozialen KommunikatorInnen und zur Demokratisierung des Wortes, zu einer Medienberichterstattung also, in der auch die Betroffenen zu Wort kommen und auch die Marginalisierten eine Stimme haben. Am 13. Dezember 2004 wurde die langjährige Direktorin von CERIGUA, Ileana Alamilla, zur Präsidentin der guatemaltekischen JournalistInnenvereinigung APG gewählt und trat am 14. Januar 2005 an. Alamilla ist die dritte Frau in der Geschichte der APG, welche dieses Amt bekleidet. In einem Interview in Radio Punto erklärte sie, ihr Ziel sei es, die APG institutionell zu stärken, den bedrohten JournalistInnen Beistand zu leisten und die Pressefreiheit zu fördern. Auch wolle sie die APG besser vernetzen, international wie national, und vor allem in Guatemala selber eine bessere Zusammenarbeit mit den unabhängigen und organisierten JournalistInnen in den Departements suchen. Auch das Thema Berufsethik will sie in die Agenda der APG aufnehmen. JournalistIn zu sein sei ein Beruf, eine Berufung und eine Kunst, und wer in diesem Sektor tätig sei, verpflichte sich einem sozialen Engagement und Service. JournalistInnen müssten verantwortungsbewusst arbeiten und sich auch der Kritik stellen können, denn auch sie seien bloss Menschen, die Fehler begehen, erklärte Alamilla. Seitens der ¡Fijáte!-Redaktion gratulieren wir Ileana Alamilla zu ihrer Ernennung als Präsidentin der APG und hoffen, ihre letztgenannte Anforderung zu erfüllen . |
Original-PDF 326 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 --- Nächstes Fijáte