Angriffe gegen soziale Organisationen
Fijáte 326 vom 19. Jan. 2005, Artikel 9, Seite 5
Original-PDF 326 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 --- Nächstes Fijáte
Angriffe gegen soziale Organisationen
Guatemala, 11. Jan. Am 26. Dez. wurde das Büro der Frauenorganisation Convergencia Política y Ciudadana de Mujeres von Unbekannten überfallen. Dies trotz der wegen der Weihnachtsferien getroffenen Sicherheitsvorkehrungen, die darin bestanden, dass täglich eine der Mitarbeiterinnen in der Organisation vorbeischaute. Auch die NachbarInnen, eine von Privatpolizisten bewachte Fabrik, merkten nichts von dem Überfall. Die Mitarbeiterin, welche dem Büro am 27. Dez. einen Kontrollbesuch abstattete, fand die Räumlichkeiten ausgeräumt. Offenbar wurde das Eingangstor gewaltsam geöffnet, so dass sogar ein Auto hineinfahren und das ganze Material der Organisation abtransportieren konnte. Convergencia ist eine Frauenorganisation, die sich vor allem durch politische Lobbyarbeit für die Rechte der Frauen einsetzt. Am frühen Morgen des 9. Jan. wurde das neu bezogene und Stunden zuvor eingeweihte Büro der Jugendorganisation HIJOS, Söhne und Töchter von während des Krieges verschwundenen Personen, ausgeräumt. Eine Verstärkeranlage, drei Computer, Adresslisten sowie Archive, in denen die HIJOS Material über die Repressionszeit gesammelt haben, wurden von den Eindringlingen mitgenommen. Dies ist bereits der zweite Überfall auf das Büro der Organisation, der erste fand im Jahr 2000 statt. Raúl Nájeras, einer der HIJOS, erklärte Personen der parallelen Strukturen als verantwortlich für den Überfall. Regelmässig wenn Wechsel in den Militärstrukturen stattfänden, würden die Organisation und ihre Mitglieder bedroht. Am 11. Jan. schliesslich erreichte eine Bombendrohung das Menschenrechtszentrum CALDH und hatte die Evakuierung der MitarbeiterInnen zur Folge. Auch für diese Organisation sind Bedrohungen und Einschüchterungen nichts Neues, nebst direkten Drohungen gegen einzelne MitarbeiterInnen erhielt CALDH im Sommer 2004 bereits eine Bombendrohung. Sowohl HIJOS wie CALDH sehen die Angriffe auf ihre Organisationen im Zusammenhang mit den von den PAC ausgesprochenen Drohungen, sie würden Menschenrechtsorganisationen ,,besuchen", die sich gegen die Entschädigungszahlungen an ihre Mitglieder aussprechen. Nach oben |
Ebenfalls wird es als der Versuch einer Drohung verstanden, man solle die Forderung nach einer Untersuchungskommission für klandestine Strukturen (CICIACS) einstellen. In allen drei Fällen fordern die Betroffenen eine sofortige Untersuchung seitens der zuständigen Behörden sowie die entsprechenden Schutzmassnahmen, damit nicht noch weitere Organisationen Opfer von ähnlichen Übergriffen werden. |
Original-PDF 326 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 - 11 - 12 --- Nächstes Fijáte