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Höchste Alarmstufe wegen Regenfällen

Fijáte 195 vom 6. Okt. 1999, Artikel 9, Seite 5

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Höchste Alarmstufe wegen Regenfällen

Die BewohnerInnen einer Gemeinde am Río Bajo Lempa in El Salvador haben es in einem Communiqué auf den Punkt gebracht:

"Es ist uns gelungen, in unserem Departement eine gute Koordination mit den staatlichen Institutionen und den Nichtregierungsorganisationen aufzubauen. Die Presse geht sensibel mit unserer Realtiät um. Es wurde uns internationale Hilfe zugesagt, sowohl auf Regierungs- wie auf Nichtregierungsebene. Die Bevölkerung El Salvadors ist solidarisch mit uns. Wir haben gelernt, uns in einer Notsituation zu organisieren.

Knapp ein Jahr nach dem Mitch haben wir noch nichts von den strukturellen Lösungen gesehen, welche die Regierung in ihrem Wiederaufbauplan verspricht.

Die momentanen Ereignisse sind nur ein Vorgeschmack darauf, was bis zum Ende der diesjährigen Regenzeit oder in nächsten Wintern zu erwarten ist. Wir wollen nicht Geschädigte auf Lebzeiten sein, denn wir wissen, dass es für die ÜberschwemmungenNF Lösungen gibt, für deren Umsetzung es aber den politischen Willen der Regierung braucht. Wir sind nicht bereit, Geschädigte auf Lebzeiten zu sein, wir sind Menschen, die mit eigenen Kräften vorwärtskommen wollen und nicht lebenslänglich von humanitärer Hilfe abhängig sein wollen."

Zwei mögliche Schlussszenarien:

1. Alles "geht gut", es hört auf zu regnen in Zentralamerika, die Flüsse gehen zurück, die Regierung hatte "die Situation unter Kontrolle" und sieht keinen Anlass, die begonnenen oder nicht begonnenen Mitch-Wiederaufbauprojekte weiterzuführen. Denn "es ging ja" auch ohne..

2. Es gibt eine Katastrophe à la Mitch, die internationalen Hilfsorganisationen merken, dass mit den Geldern, die sie letztes Jahr geschickt haben, sehr viel anderes gemacht wurde aber relativ wenig Wiederaufbau und werden zurückhaltend mit ihrer Unterstützung sein. Im besten Fall werden die jeweiligen Regierungen etwas getadelt.

In beiden Fällen (sowie bei allen möglichen andern Szenarien) ist Bevölkerung die Verliererin.

Die Redaktion


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