Höchste Alarmstufe wegen Regenfällen
Fijáte 195 vom 6. Okt. 1999, Artikel 9, Seite 5
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Höchste Alarmstufe wegen Regenfällen
Zentralamerika, 5. Oktober. Seit etwa zwei Wochen melden die Presseagenturen dauernde Regenfälle in Zentralamerika. Zuerst waren es eine Meldung hier über das Abrutschen einer Strasse und eine Meldung da vom Überborden eines Flusses. Eigentlich nichts Spezielles für die Regenzeit. Doch als diese Meldungen täglich eintrafen, überkam die Leserin derselben doch ein mulmiges Gefühl, sind ihr doch die Bilder noch zu sehr präsent, die sie Anfang dieses Jahres in Zentralamerika als sog. " In Guatemala mussten in den letzten Wochen rund viereinhalb Tausend Personen evakuiert werden, da ihre Behausungen der Gefahr ausgesetzt waren, weggespült zu werden oder sie von den Strassen abgeschnitten würden, wenn der Regen weiterginge. Die am meisten bedrohten Orte sind die- selben wie immer: die Barrancos in der Hauptstadt, die Dörfer und Häuser, die am Rande grosser Flüsse stehen, bewohnte Steilhänge (wie im Fall Santa Catarina Ixtahuacán, dessen Umsiedelung zwar beschlossen, jedoch nicht durchgeführt wurde, da sich die Nachbargemeinde Nahualá wehrte) oder unbewohnte Steilhänge, die beim Abrutschen oft Strassen blockieren. In Die Reaktion der Regierung? Im Falle des Stausees Chixoy streitet das Nationale Institut für Elektrizität jegliche Gefahr eines Überlaufens ab... Das Nationale Institut für Die Situation in |
Die BewohnerInnen einer Gemeinde am Río Bajo Lempa in El Salvador haben es in einem Communiqué auf den Punkt gebracht: "Es ist uns gelungen, in unserem Departement eine gute Koordination mit den staatlichen Institutionen und den Nichtregierungsorganisationen aufzubauen. Die Presse geht sensibel mit unserer Realtiät um. Es wurde uns internationale Hilfe zugesagt, sowohl auf Regierungs- wie auf Nichtregierungsebene. Die Bevölkerung El Salvadors ist solidarisch mit uns. Wir haben gelernt, uns in einer Notsituation zu organisieren. Knapp ein Jahr nach dem Mitch haben wir noch nichts von den strukturellen Lösungen gesehen, welche die Regierung in ihrem Wiederaufbauplan verspricht. Die momentanen Ereignisse sind nur ein Vorgeschmack darauf, was bis zum Ende der diesjährigen Regenzeit oder in nächsten Wintern zu erwarten ist. Wir wollen nicht Geschädigte auf Lebzeiten sein, denn wir wissen, dass es für die Überschwemmungen Zwei mögliche Schlussszenarien: 1. Alles "geht gut", es hört auf zu regnen in Zentralamerika, die Flüsse gehen zurück, die Regierung hatte "die Situation unter Kontrolle" und sieht keinen Anlass, die begonnenen oder nicht begonnenen Mitch-Wiederaufbauprojekte weiterzuführen. Denn "es ging ja" auch ohne.. 2. Es gibt eine Katastrophe à la Mitch, die internationalen Hilfsorganisationen merken, dass mit den Geldern, die sie letztes Jahr geschickt haben, sehr viel anderes gemacht wurde aber relativ wenig Wiederaufbau und werden zurückhaltend mit ihrer Unterstützung sein. Im besten Fall werden die jeweiligen Regierungen etwas getadelt. In beiden Fällen (sowie bei allen möglichen andern Szenarien) ist Bevölkerung die Verliererin. Die Redaktion |
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