Arzú in Kuba
Fijáte 195 vom 6. Okt. 1999, Artikel 8, Seite 5
Original-PDF 195 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 --- Nächstes Fijáte
Arzú in Kuba
La Habana, 4. Oktober. Die dreittägige Staatsvisite Arzús in Kuba ist ein weiterer Schritt zur Annäherung der beiden Staaten. Arzú wird bei seinem Besuch von rund 70 guatemaltekischen UnternehmerInnen begleitet, deren Ziel es ist, die wirtschaftlichen Beziehung zwischen den beiden Ländern voranzutreiben. Guatemala hat als eines der ersten lateinamerikansichen Länder vor knapp zwei Jahren, trotz des von den USA ausgesprochenen Helms-Burton-Gesetz, den diplomatischen Kontakt zu Kuba wiederaufgenommen. Ausschlaggebend dafür war der Besuch des Papstes Juan Pablo II in Zentralamerika, der die Welt dazu aufgerufen hat, sich Kuba gegenüber zu öffnen. Seither sind verschiedene bilaterale Verträge unterzeichnet worden, speziell in den Bereichen Sport, Tourismus, Handel und Einfuhrzölle. Diese Zusammenarbeit soll nun neu auch auf die Drogenbekämpfung (wie es aus inoffiziellen Quellen hiess) sowie auf das Strafrecht ausgeweitet werden (siehe fíjate Nr. 194). Ein weiterer Punkt in der Agenda Arzús ist der Besuch der "Lateinamerikanischen Schule für Medizin", welche anlässlich des Mitte November in Kuba stattfindenden IX. Iberoamerikanischen Gipfeltreffens, offiziell eingeweiht werden soll. In dieser Schule, die ihren Betrieb anfang September aufgenommen hat, werden StudentInnen aus insgesamt 18 Ländern, darunter auch Guatemala, ausgebildet. Arzú betonte in diesem Zusammenhang denn auch, die letztes Jahr insegesamt 399 nach Guatemala gesandten kubanischen ÄrztInnen hätten eine ausgezeichnete Arbeit geleistet, vor allem in den ländlichen Gebieten. Dem Besuch Arzús und seiner BegleiterInnen in Kuba sind in Guatemala heftige Kritiken vorangegangen. Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Ricardo Villanueva sieht keinen Grund, weshalb Guatemala mit einem Land in Beziehung treten soll, in dem es "keine freie Marktwirtschaft gibt und wo die Menschenrechte nicht eingehalten werden". Er beschuldigt Arzú und vor allem seine BeraterInnen, aus speziellen, ihre "Vergangenheit betreffenden" Interessen zu handeln. Nach oben |
Arzús Argumentation dagegen lautete, es seien in erster Linie die UnternehmerInnen, welche durch die neuen wirtschaftlichen Beziehungen mit Kuba profitieren könnten, bzw. bereits profitierten. Speziell der Bereich Tourismus könne noch sehr ausgeschöpft werden, meinte Arzú. |
Original-PDF 195 --- Voriges Fijáte --- Artikel Nr. 1 - 2 - 3 - 4 - 5 - 6 - 7 - 8 - 9 - 10 --- Nächstes Fijáte