GAM kritisiert Militärbudget 2000
Fijáte 195 vom 6. Okt. 1999, Artikel 2, Seite 2
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GAM kritisiert Militärbudget 2000
Guatemala, 22. Sept. Die Gruppe gegenseitiger Hilfe (GAM) kritisiert in einer Presseerklärung die Verteilung des im Moment vom Kogress diskutierten Budget 2000, welches dem Militär eine "unverhältnismässige" Erhöhung der Ausgaben zugesteht. Laut GAM hat im Jahre 1999 das Militär mit einem Budget von rund 85 Millionen Quetzales gewirtschaftet, was ihm erlaubte, in Bereiche vorzudringen, die gar nicht in der Kompetenz des Militärs liegen und die Stärkung der zivilen Kräfte verhindert. Speziell die Nationale Zivilpolizei (PNC) sei stark militarisiert, verstärkt noch seit dem NEIN in der Volksbefragung. Für das Jahr 2000 sei nun eine Erhöhung dieses Budgets um weitere 78 Millionen Quetzales vorgesehen. Dies widerspreche den Friedensabkommen, da in diesen eine Redimensionierung des Militärapparates vorgesehen sei. Von den insgesamt rund 923 Millionen Quetzales fürs Jahr 2000, seien etwa 140 Milliarden für Löhne, vor allem der höheren Militärkader, vorgesehen und weitere 104 Millionen für die militärische Ausbildung. Im Vergleich dazu würden der Universität San Carlos (USAC) bloss 360 Millionen Quetzales zugesprochen, was etwa ein Drittel des gesamten Militärbudget ausmacht. Ausserdem schulde der Staat der USAC 1200 Millionen Quetzales aus den Staatsbeiträgen der letzen fünf Jahre. Nach oben |
Die GAM kritisiert in ihrem Communiqué die Erhöhung des Militärbudgets und bittet den Kongress, eine substantielle Kürzung zu Gunsten des Erziehungs- und Gesundheitssystems vorzunehmen, welches diejenigen Bereiche sind, die am wenigsten erhalten. Weiter heisst es in der Pressemitteilung: "Wenn wir wollen, dass sich Guatemala ernsthaft Richtung Fortschritt entwickelt, müssen die Staatsausgaben umverteilt werden. Soziale Institutionen wie das Erziehungsministerium müssen mehr Gelder bekommen im Verhältnis zu Institutionen wie dem Militär, das ja sowieso nicht mehr nötig ist." Parallel dazu sammeln verschiedene soziale Organisationen Unterschriften in der Bevölkerung. Gefordert wird beim Kongress eine Erhöhung des Budgets des Erziehungsministeriums auf 4500 Millionen Quetzales. Diese Summe entspricht rund der Hälfte des im Erziehungsgesetz festgelegten Budgets. In diesem Gesetz ist festgelegt, dass das dem Erziehungssystem 7% des Bruttosozialproduktes zugewiesen wird. |
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