Mittwochs-Frühstück mit dem Präsidenten
Fijáte 440 vom 29. Juli 2009, Artikel 5, Seite 5
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Mittwochs-Frühstück mit dem Präsidenten
Guatemala, 22.Juli. Jeden Mittwochmorgen zwischen 7 und 8 Uhr lädt Präsident Álvaro Colom nun die Bevölkerung zum persönlichen Gespräch. Zur Verfügung steht er auf drei staatlichen Radiowellen und im Internet unter www.guatemala.gob.gt. Unter dem Titel "Präsidentenbüro" übernimmt Colom damit die Idee unter anderem von Venezuelas Präsident Hugo Chávez ("Aló, presidente") und unterhält sich jede Woche mit dem Publikum über ein von ihm gewähltes Thema. Die ZuhörerInnen können sich per Telefon, Kurznachricht übers Mobiltelefon oder per E-Mail an den Staatschef wenden. Dieser wurde zumindest in der ersten Sendung begleitet vom Präsidialen Regierungssprecher Ronaldo Robles und Carlos Menocal, dem Leiter der kürzlich eingerichteten Präsidialen Kommission gegen Straflosigkeit. Am letzten Mittwoch, dem ersten Mal "auf Sendung", gab Colom den ZuhörerInnen zu verstehen, dass er ein klares Nein hinsichtlich einer Verfassungsreform und seiner dadurch möglichen Wiederwahl als Präsident vertrete; er lehnte die Petition über eine Arbeitslosenunterstützung ab, er schlug die Eröffnung eines Technologieinstituts in jedem Departement vor, 4´800 neue PolizistInnen sollen die öffentliche Sicherheit stärken und die Institutionalität von Sicherheit und Justiz solle geschaffen werden, um sowohl das Verbrechen als auch den Drogenhandel effektiv zu bekämpfen. Nach oben |
Auch hat Álvaro Colom nun eine eigene Homepage im sozialen Internet-Netzwerk Facebook, um sich auf der vermeintlichen Lieblingsplattform der Jugendlichen bekannt zu machen. Neben Informationen über die Programme seiner Regierung und seine täglichen Aktivitäten und Links zu den 13 Staatsministerien gibt es Anekdoten über ihn und seine Gattin Sandra Torres. "Wir suchen keine AnhängerInnen, sondern wollen die Informationen vervollständigen, die die Presse verbreitet. Dies sind eben alternative Medien, um unsere Botschaft zu vermitteln", erklärt Präsidentensprecher Fernando Barillas. Derweil befürchten KommentatorInnen, dass gerade das Radioprogramm von Leuten genutzt werde, die ihren Unmut über die Regierungsführung Colom loswerden wollen. Ihre Sorge besteht darin, dass Colom sich in dem Moment ganz allein auf weiter Flur - bzw. live auf Sendung - befinde und sehen muss, wie er mit den Vorwürfen umgehe. |
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