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¡Híjole...! Die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Gold und Wasser

Fijáte 439 vom 15. Juli 2009, Artikel 8, Seite 6

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¡Híjole...! Die monatliche Kolumne von Fernando Suazo: Gold und Wasser

Die Phasendrescher der Herrschenden konstruieren Diskurse und verdrehen sie nach Lust und Laune. Dasselbe machen sie mit dem, was sie "Prinzipien und Werte" nennen, und mit der Doktrin der VGMenschenrechteNF und der Religionen. Um ihre Herrschaft zu rechtfertigen, verwechseln und verdrehen sie alles. Je mehr Verwirrung umso besser: Ihr Spielfeld ist die Verworrenheit. Und darin wickeln sie ihre Scharlatanerie ein; ihre Kunst der Mehrdeutigkeit. "Gott oder das Gold der VGindischen Inseln - worauf wetten wir?", fragte herausfordernd Bartolomé de las Casas.

Erst gestern, um nicht zu weit zurückgehen zu müssen, konnten wir in der Zeitung lesen, dass die Damen und Herren Putschisten in VGHondurasNF das Vaterunser und ein Avemaria beteten, während der verfassungsmässig gewählte Präsident entführt wurde, weil er von dieser "populistischen" Besessenheit befallen war, eine VGVolksbefragungNF durchführen zu wollen. Was ist das Problem: die Demokratie oder die Privilegien der Oligarchie? - Besser wir verdecken diese Frage mit einem Vaterunser und alle werden sehen, wie schön es sein wird, dachten sich wohl die honduranischen Abgeordneten.

Ich schliesse mich der Kampagne an, welche fordert, eine Strasse nach Giovanni Fratti zu benennen, der mit galliger Offenheit der bewundernswerten Journalistin Marielos Monzón gegenüber in voller Körpergrösse die Leute seiner Kaste dargestellt hat: Jene nie ausgerotteten VGTodesschwadronenNF der Partei VGMLNNF aus der Zeit der "organisierten Gewalt", jene "intellektuellen" Neoliberalen der Universität Francisco Marroquín, jene des famosen Projekts "ProReforma". Fratti enthüllt uns ohne Untertreibung seinen identitätsstiftenden Slogan: "Mit Blut und Blei" - gegen jene, die sich in den Weg stellen, den Pedro de Alvarado von neuem beschreitet. Oh ja, da kann ich nur sagen: Bravo, widmet ihm eine Strasse!

Während sich die politischen Analysten darüber streiten, ob Guatemala ein gescheiterter Staat ist oder nicht, leben die Menschen weiter, Tag für Tag, Schritt für Schritt, Traum für Traum, und richten sich ein Leben ohne Staat ein, der, seit er "übernommen" wurde, ohnehin nicht mehr der ihre ist. Sie leben wie Wasser, Tropfen für Tropfen, pausenlos gehetzt von den blutrünstigen Besoffenen des Goldes.


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