Menschenrechtsaktivistinnen bedroht
Fijáte 435 vom 20. Mai 2009, Artikel 2, Seite 3
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Menschenrechtsaktivistinnen bedroht
Guatemala, 11. Mai. In den ersten Tagen des Monats Mai erhielten die Leiterinnen der Menschenrechtsorganisationen Sicherheit in Demokratie (SEDEM), Iduvina Hernández, und der Schutzeinheit für VerteidigerInnen der Menschenrechte (UDEFEGUA), Claudia Samayoa, sowie mehrere MitarbeiterInnen der beiden Institutionen anhaltende Morddrohungen und Beleidigungen auf ihre Mobiltelefone . Offenbar gründen sich diese Verfolgungsattacken auf die hartnäckigen Forderungen der Organisationen, Einsicht und Zugang zu den Archiven des Militärs und der Nationalpolizei zu bekommen. "Zufälligerweise" geschehen sie just zu dem Zeitpunkt, an dem die ersten kriminaltechnischen Ermittlungen in den Rechtsprozessen gegen die während des internen bewaffneten Konflikts begangenen Verbrechen von ehemaligen Mitgliedern der staatlichen und parallelstaatlichen Sicherheitsapparate, Erfolge zeitigen. Dies bestätigte Iduvina Hernández kürzlich an einer Pressekonferenz. Auch Mario Minera, Direktor des Menschenrechtszentrums CALDH, welches wie die berohten Organisationen dem Zusammenschluss der Menschenrechtsorganisationen - Convergencia por los Derechos Humanos - angehört, betont, dass die rechtlich Untersuchungen gegen die mutmasslich involvierten Täter weitergeführt und auch tatsächlich erfüllt werden müssen. Die Morddrohungen, welche die Botschaft beinhalten, die Finger von den Militärarchiven zu lassen, beziehen sich nicht nur auf die direkten EmpfängerInnen der Nachrichten, sondern schliessen auch deren Kinder und andere Familienangehörige mit ein. Nach oben |
Neben diesen Textnachrichten bestehen die Bedrohungen gemäss der Mitglieder der Convergencia darin, beobachtet und von Autos verfolgt zu werden. Die Polizei habe offenbar bereits zwei Verdächtige identifiziert, die offensichtlich ein Wohnhaus der Betroffenen kontrollierten. Obwohl einer von ihnen bewaffnet war, gab es keine ausreichende Handhabe, ihn festzunehmen. In den selben Zeitraum fällt ein Einbruch in die Einrichtung der Interinstitutionellen Koordination für die Förderung der Kinderrechte (CIPRODENI), bei dem Computer entwendet wurden, auf denen sich wichtige Informationen hinsichtlich der Verletzung der Rechte der Kinder und Jugendlichen und Guatemala befindet Für Carolina Vásquez Araya, Kolumnistin der Tageszeitung Prensa Libre, sind die Bedrohungen gegen die MenschenrechtsaktivistInnen eindeutiges Zeichen für die Wirksamkeit der Arbeit der Organisationen und ihrer MitarbeiterInnen. Sie sind Indiz für die Wichtigkeit, die Gesellschaft in ihrem steten Kampf zugunsten der Menschenrechte zu versammeln und zu unterstützen, gerade jetzt, wo dieser die halb-klandestinen bewaffneten Gruppen langsam aber sicher, erreicht und tangiert. |
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