Morddrohungen gegen MitarbeiterInnen der FAFG
Fijáte 255 vom 13. März 2002, Artikel 3, Seite 3
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Morddrohungen gegen MitarbeiterInnen der FAFG
Guatemala, 8. März. Am 21. Februar erhielt das Büro der Stiftung für forensische Anthropologie (FAFG) einen computergeschriebenen Brief in zehnfacher Ausführung mit Morddrohungen. Gerichtet waren diese Drohungen gegen vier MitarbeiterInnen der FAFG, zwei des Zentrums für forensische Anthropologie und angewandte Wissenschaft (CAFCA) und ehemalige Angestellte der beiden Institutionen. Beide Organisationen arbeiten im Bereich der Exhumierungen von klandestinen Friedhöfen und Massengräbern. Im Brief hiess es: "Die Toten sind tot und tot werden sie bleiben. In einem Krieg gibt es keine Verantwortlichen und ihr habt nicht das Recht zu richten. Wir lassen nicht zu, dass ein Prozess geführt wird auf Grund einer von euch durchgeführten Exhumierung, vorher bringen wir euch um". Am 6. März wurden zwei Angestellte der FAFG auf dem Arbeitsweg von zwei Männern angehalten, sie wurden mit einer Waffe bedroht und gezwungen, ein Funktelefon auszuhändigen. Auf diesem waren diverse Telefonnummern gespeichert. Einen Tag später erhielten fünf der im Brief erwähnten Personen erneut Morddrohungen - per Telefon. Laut Fredy Peccerelli, Direktor der FAFG, kommt die Drohung von Personen oder Gruppierungen, die befürchten, aufgrund der Exhumierungen vor Gericht gebracht und zur Verantwortung gezogen zu werden. Im Moment arbeitet die FAFG an einem Projekt, das aufgrund der Empfehlungen der Wahrheitskommission (CEG) gestartet wurde. Nach oben |
Seit 1992 war die FAFG an der Exhumierung von 191 klandestinen Friedhöfen oder Gräber beteiligt und hat Überreste von über 2000 Personen ausgegraben, vorwiegend in den Gebieten Quiché, Alta und Baja Verapaz, Chimaltenango und Sololá. |
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