Gar nicht so geheime Pläne

Inforpress centroamericana wies auf etwas hin, was in der heissen Diskussion der letzten Woche offenbar untergegangen war: Wahrscheinlich seien die zur Debatte stehenden Pläne - Sofia und Operation Ixil, zumindest zum Teil, bereits bekannt. So erinnert inforpress daran, dass im März 2007 die Tageszeitung Prensa Libre darüber berichtete, dass die damalige Leiterin der Menschenrechtsabteilung der Staatsanwaltschaft, Delia Dávila, eine Kopie des Plan Sofia erhalten hatte. Die Zeitung, die Zugang zu Teilen des Planes hatte, behauptete, dass "Sofia, zusammen mit den Aussagen der ZeugInnen, die hohen Ränge des Militärs und seinen Chefkommandanten Efraín Ríos Montt in Verbindung setzt mit den Massakern, die vor allem im westlichen Hochland des Landes zwischen 1982 und 83 verübt wurden." (¡Fijáte! 382). Doch da Dávila die Echtheit der Dokumente nicht belegen konnte, sah sie von einer Vorladung von Ríos Montt und seiner Militärführungsspitze ab. Aus diesem Grund hatte der zuständige Richter dem damaligen Verteidigungsminister Cecilio Leiva geheissen, das Orignal des Plan Sofia vorzulegen.

Im Fall des Plans Operation Ixil, so inforpress, sei auch dessen grundlegender Inhalt bereits ans Licht gekommen. Auch wenn der damals Befehlshabende Militärchef in der Ixilregion, General Otto Pérez Molina diese Woche behauptete, von diesem Plan nichts zu wissen, sei es gesichert, dass die in ihm ausgeführten Ziele in der September-Ausgabe 1982 dem Militärorgan Revista Militar veröffentlicht wurden. Jennifer Schirmer habe dies in ihrem Buch "Das guatemaltekische Militärprojekt" bestätigt und berichtet, dass der Ixil-Plan vom Marineadmiral Juan Cifuentes dem Chef des Generalstabs der Verteidigung und Präsidenten, Benedicto Lucas García im Mai 1981 präsentiert worden war.